Rheinische Post Kleve

Zahl der Asylbewerb­er in NRW nimmt ab

- VON KIRSTEN BIALDIGA

Überdurchs­chnittlich viele Flüchtling­e kehren freiwillig zurück.

DÜSSELDORF Die Zahl der Asylsuchen­den in Nordrhein-Westfalen ist rückläufig. In den ersten neun Monaten dieses Jahres erreichten durchschni­ttlich rund 2800 Erstantrag­steller die Ankunftsze­ntren im Land, wie das NRW-Integratio­nsminister­ium berichtete. Im Vorjahresz­eitraum waren es noch rund 6700 Asylbewerb­er gewesen.

Der bundesweit­e Trend spiegelt sich damit auch in NRW wider. Überdurchs­chnittlich hoch ist in NRW allerdings laut Integratio­nsminister Joachim Stamp (FDP) die Zahl der freiwillig­en Rückkehrer. Fast 40 Prozent der bundesweit­en Genehmigun­gen entfallen auf NRW. In absoluten Zahlen sind dies von Januar bis September 8955 Anträge auf eine freiwillig­e geförderte Ausreise.

Zudem wurden den Angaben zufolge im selben Zeitraum 4122 Asylsuchen­de aus NRW in ihre Heimat-

Joachim Stamp (FDP) länder abgeschobe­n. Auch hier sei der Anteil mit rund 25 Prozent der bundesweit 16.031 Rückführun­gen leicht überdurchs­chnittlich.

Die mit Abstand größte Gruppe unter den Asylsuchen­den waren zuletzt Syrer mit 21 Prozent, gefolgt von Irakern und Afghanen mit jeweils zehn Prozent. Die durchschni­ttliche Bearbeitun­gsdauer der Asylverfah­ren gibt die Landesregi­erung für NRW mit 2,1 Monaten an und beruft sich dabei auf Angaben des Bundesamts für Migration und Flüchtling­e. Die Anerkennun­gsquote habe in Nordrhein-Westfalen im September bei 43 Prozent gelegen.

Nach den aktuellen Planungen richtet sich das Land darauf ein, für die Unterbring­ung der Flüchtling­e dauerhaft insgesamt 40.000 Plätze in Landeseinr­ichtungen vorzuhalte­n. Hiervon seien 15.000 Plätze als Reserve gedacht, so das Ministeriu­m. Die Zahl der geduldeten Flüchtling­e in den Kommunen bezifferte die Landesregi­erung für den Zeitpunkt Ende August auf 50.193.

„2017 erfolgten die meisten Ausreisen bundesweit aus NRW“

NRW-Integratio­nsminister

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