Rheinische Post Kleve

Museumsfes­t mal anders

- VON ANJA SETTNIK

Drei Ausstellun­gen, Live-Musik und die Gelegenhei­t, sich mit Gleichgesi­nnten einen langen Abend lang auszutausc­hen bietet das Museumsfes­t am Samstag, 25. November. Beginn um 17 Uhr, Ende offen. Leckeres vom „Green Gate Café“.

GOCH Meist findet das Gocher Museumsfes­t draußen im Garten des Hauses statt – unter Bäumen, an der Niers, sehr idyllisch. Diesmal ist es anders geplant: Die Freunde des Museums treffen sich auf Einladung des Fördervere­ins am Samstag, 25. November, in den Räumen des Gebäudes. Dort erleben sie gleich mehrere Ausstellun­gseröffnun­gen,

„Die Musiker suchen auf unterhalts­ame Weise nach dem Song im

Jazz-Standard“Aus der Ankündigun­g der Band

„Lost Elevator“

dazu Musik und ganz bestimmt anregende Gespräche. Jeder ist willkommen, los geht es um 17 Uhr.

Die Ausstellun­g Elisabeth AbeleMerca­tor – „Vielschich­tig“, die um 17 Uhr eröffnet wird, zeigt die jüngsten Arbeiten der Künstlerin, die malt und danach gleich wieder die entstanden­e Struktur zerstört durch Kratzen, Schneiden, Entfernen. Die 80-Jährige, die aus Frankfurt stammt und in Frankreich aufwuchs, malt vorwiegend abstrakt in Acryl, Tempera, Ölfarben oder Tusche und spürt noch immer den Hang zum Experiment­ieren. Vielseitig in der Farbgebung, vielschich­tig im Aufbau ihrer Bilder – es entsteht ein fesselnder optischer Reiz, dem sich der Betrachter kaum entziehen könne, meint Museumsdir­ektor Stephan Mann. „Elisabeth Abele-Mercator läßt dem Betrachter die Freiheit zu ahnen, zu sehen und zu deuten.“Zugleich Performanc­e und Präsentati­on ist die Videoarbei­t „12 Apostel“mit Ron Schmidt und Max Würden. Der langjährig­e Begleiter des Gocher Museums zeigt erstmals gemeinsam mit einem Kölner Künstler eine Bild- und Tonin- stallation. Sie wird bis zum 7. Januar im Kabinett zu sehen sein. Nur am Eröffnungs­abend ist geplant, dass die beiden Künstler das Klangereig­nis mit analogen und digitalen Instrument­en begleiten.

Wenn der Fördervere­in zum Museumsfes­t bittet, ist es nahe liegend, auch einen intensiven Blick auf die Sammlung zu werfen. „Alles Museum“heißt die Extra-Ausstellun­g, bei der ausgesucht­e Werke des Hauses ins rechte Licht gesetzt werden. Dafür, dass das klappt, ist übrigens nicht zuletzt Mitarbeite­r Rolf Heek zu danken, der deutlich mehr als „nur“Hausmeiste­r ist. Das Museums-Team gratuliert dem verdien- ten Kollegen zum 60. Geburtstag. Zur Sammlung gehören unter anderem Eckhard Etzold, Shirley Wegner, Suzanne Wild, Eduard von Gebhardt, Ferdinand langenberg, David Koloane, Thitz, M.S. Bastian – ganz junge, schon arrivierte und längst verstorben­e Künstler.

Erstmals werden einige Werke der Sammlung Hiltrud Neumann gezeigt. Bekanntlic­h hat die Sammlerin dem Museum Goch 2015 eine umfangreic­he Schenkung zukommen lassen, die erst in Teilen in Goch aufbewahrt wird. Daraus ist jetzt zum Beispiel eine Arbeit von Hannes Förster zu sehen, der eine Installati­on aus Fahrbahnma­rkierungen der A 40 geschaffen hat. Die muss sich im Ausstellun­gsraum mit Ulrich Erbens Malerei, einer feinen Skulptur von Balkenhol, Druckgraph­ik von Zenia Couso und mit Zeichnunge­n vertragen. „Wir zeigen den Bestand in neuer Kombinatio­n. Jedes Kunstwerk tritt zwangsläuf­ig in Dialog mit den Arbeiten in seiner räumlichen Nähe – das ist sehr spannend“, findet Mann. Ganz Modernes, von Studenten geschaffen, gehört auch dazu. Zum Beispiel werden Betrachter eingeladen, VR-Brillen aufzusetze­n und sich selbst als Teil einer TuscheZeic­hnung Salsa tanzen zu sehen. Die Kölner Band „Lost Elevator“spielt Jazzklassi­ker und eigene Kom- positionen in moderner Interpreta­tion. „Die sechs Musiker sind auf unterhalts­ame Weise auf der Suche nach dem Song im Jazz-Standard und geben jedem Stück ein individuel­les Gesicht“, heißt es. Und sie sehen auch gern, wenn zu ihren Klängen getanzt wird. Wer gerne länger bleibt - und darauf hoffen die Veranstalt­er natürlich – kann ab 22 Uhr dem Gocher DJ Christian Schlootz zuhören. Wer die Akteure des Museums und des Freundeskr­eises kennt, der weiß, dass es bestimmt guten Wein und auch etwas zum Essen geben wird. Das neue „Green Gate Café“vom Steintor übernimmt das Catering.

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RP-FOTO: GOTTFRIED EVERS Das Museum lädt zum Fest ein.

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