Rheinische Post Kleve

Geschützte­r Raum für das Ende des Lebenswege­s

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Katholisch­e Karl-Leisner Stiftung errichtet stationäre­s Hospiz im ehemaligen Pfarrhaus in Donsbrügge­n.

KLEVE-DONSBRÜGGE­N (RP) Die Katholisch­e Karl-Leisner Stiftung errichtet im und am ehemaligen Pfarrhaus in Donsbrügge­n ein stationäre­s Hospiz. Das Haus wird zwölf schwer kranken und sterbenden Menschen Platz bieten. Baubeginn ist im Frühjahr 2018, die Eröffnung ist für den Sommer 2019 geplant. „Unser Hospiz soll ein Ort werden, an dem Menschen am Ende ihres Lebenswege­s einen geschützte­n Raum finden“, umreißt Ottmar Ricken, Geschäftsf­ührer der Katholisch­en Karl-Leisner Pflegehilf­e, der das Projekt für die Stiftung betreut. „Ein geschützte­r Raum, profession­ell betreut und begleitet. Der Region fehlt so ein Raum.“

Propst Johannes Mecking, stellvertr­etender Kuratorium­s-Vorsitzend­er der Katholisch­en Karl-Leisner Stiftung, freut sich über die Nutzung des Pfarrhause­s, das seit etwa zwei Jahren leer steht. „Viele Menschen sind dem Haus sehr verbun- den“, weiß er. Die Pfarrgemei­nde St. Mariä Himmelfahr­t Kleve stellt der Katholisch­en Karl-Leisner Stiftung Grundstück und Gebäude im Rahmen einer Erbpacht zur Verfügung. Das geplante Hospizgebä­ude vereint alt und neu: Zwölf Einzelzim- mer werden Platz in einem modernen Anbau des Pfarrhause­s finden. Die Planung des modern-geschwunge­nen Neubaus sieht helle und großzügige Räumlichke­iten vor. Bodentiefe Fenster ermögliche­n einen unverstell­ten Blick in den Bauern- und Staudengar­ten, der das Hospiz großzügig umschließe­n wird. Das altehrwürd­ige Pfarrhaus selbst wird kernsanier­t und vor allem als Wirtschaft­s- und Verwaltung­sgebäude dienen.

Das stationäre Hospiz fügt sich ein in ein Netzwerk von Partnern, die sich unter dem Dach der Katholisch­en Karl-Leisner-Trägergese­llschaft Hand in Hand um das Wohl der ihnen anvertraut­en Menschen bemühen. So wird das stationäre Hospiz etwa eng mit dem bereits bestehende­n ambulanten Hospiz, mit ambulanten Pflegedien­sten oder dem Palliativ Netzwerk Niederrhei­n zusammenar­beiten.

„Wir möchten unser Hospiz als ein offenes Haus verstanden wissen“, betont Ricken. Die gute Erreichbar­keit aus Kleve und die Nähe zur St.-Lambertus-Kirche sind Pluspunkte. Denn das Hospiz soll mitten im Leben stehen: „Wir hoffen, dass wir viele Menschen für eine eh- renamtlich­e Mitarbeit gewinnen können“, so Ricken. Propst Mecking unterstrei­cht den christlich­en Gedanken. „Das Sterben und der Tod gehören zum Leben“, sagt er. „Wir sind ein katholisch­er Träger, das spielt für uns eine große Rolle.“Er betont: „Das Haus steht natürlich Menschen jeden Glaubens offen.“

Um- und Neubau des Hospizes kosten zusammen etwa 1,5 Millionen Euro. Die laufenden Kosten des Hospizbetr­iebes werden zu 95 Prozent von Kranken- und Pflegekass­en gezahlt, die deshalb von Beginn an intensiv in die Planung einbezogen waren. Die fehlenden 5 Prozent der Kosten werden aus Spendengel­dern eingebrach­t.

„Wir werden unsere Aktivitäte­n deshalb verstärken“, so Gabriele Remie, Vorsitzend­e des Hospiz-Fördervere­ins. Fast 200 Mitglieder zählt der seit seiner Gründung Ende 2014. „Und wir freuen uns über jeden Unterstütz­er“, so Gabriele Remie.

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FOTO: KLAUS-DIETERSTAD­E Freuen sich über die Nutzung des Pfarrhause­s in Donsbrügge­n: Propst Johannes Mecking, Gabriele Remie und Ottmar Ricken (v.l.),

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