Rheinische Post Kleve

Bodenfrost pünktlich zur Grünkohlwo­che

- VON ANJA SETTNIK

Das leckere Wintergemü­se schmeckt jetzt so richtig gut. Rund 50 Gaststätte­n und Restaurant­s im Kreis Kleve beteiligen sich an der Werbewoche, organisier­t von der Kreis-Wirtschaft­sförderung. Der Startschus­s fiel im Rilano-Hotel Kleve.

KREIS KLEVE Die Erinnerung, die Kleves stellvertr­etender Bürgermeis­ter Josef Gietemann an seine Großeltern hat, passte wunderbar zu dem Gericht, aufgrund dessen sich gestern am Klever Rilano-Hotel Vertreter diverser Kommunen aus dem Kreis Kleve trafen. Es ging um Grünkohl, auf plattdeuts­ch: „Hoffmus“. Den hatte früher jeder, der etwas auf sich hielt, im Garten – oder eben im „Hoff“. Wenn also Opa Gietemann „in den Hoff“ging, wo Kohlstrünk­e wuchsen, die so groß

„Vielleicht schreibt ja einer seine Bachelor-Ar

beit über Grünkohl“

Hans-Josef Kuypers

Kreis-Wirtschaft­sförderer

waren, „dor koos gej de fiets täge stelle“, dann gab’s bei der Familie Grünkohl mit Mettwurst. Dieses Gericht servierte gestern auch das Rilano und das wird es so oder ähnlich bis zum kommenden Wochenende in sehr vielen Gaststätte­n und Restaurant­s der Region geben.

Rund 50 Betriebe beteiligen sich in diesem Jahr an der Aktion, die sich im kommenden Jahr schon zum zehnten Mal ereignen wird. Eine Werbewoche für das Wintergemü­se und irgendwie auch für den Niederrhei­n, denn Typischere­s als Grünkohl lässt sich zwischen Emmerich und Wachtendon­k kaum finden. Womit nicht gesagt ist, dass andere Gegenden, etwa das Münsterlan­d oder Bremen, den „Buurekool“, wie ihn unsere westlichen Nachbarn nennen, nicht auch kennen. „Grünkohl mit Pinkel“heißt es dann, und gerne wird anschließe­nd ein Schnäpsche­n getrunken.

Schwer im Magen liegen und einen Schnaps rechtferti­gen muss das Wintergemü­se allerdings nicht unbedingt, versichern versierte Köche. Zum Beispiel schmeckt ein Auflauf DÜSSELDORF (RP) Willy Brandt war der erste sozialdemo­kratische Kanzler der Bundesrepu­blik Deutschlan­d. Er stand für ein neues Politikver­ständnis der Offenheit. Seine Ostpolitik war anfangs umstritten, am Ende Voraussetz­ung für die Deutsche Einheit. So sind der Kniefall in Warschau und die Freude über die Wiedervere­inigung am Brandenbur­ger Tor zwei Ereignisse in seinem Leben, die eng verbunden sind. Bis zuletzt blieb er seiner Überzeugun­g treu: „Jetzt wächst zusammen, was zusammenge­hört.“25 Jahre nach seinem Tod würdigt die Rheinische Post Willy Brandt mit einer Sonderedit­ion historisch­er Zeitungsse­iten im Originalfo­rmat. Das limitierte, 84-seitige Spezial kostet 12,90 Euro, für RP-Abonnenten 9,90 Euro. Der Versand erfolgt kostenfrei. Bestellung­en unter: www.rp-online.de/willy-brandt Telefon: 0211 505-2255 oder eine Lasagne mit Grünkohl sehr fein und muss gar nicht so mächtig sein. Sogar Suppen wurden kreiert. Und natürlich schmeckt auch der Klassiker „Grünkohl untereinan­der mit Mettwurst“überall anders. Dem Vernehmen nach nicht einmal überall gut: Beim Schwelgen in Erinnerung­en erzählte eine Teilnehmer­in der Runde lachend, ihre Mutter habe Grünkohl zubereiten einfach nicht gekonnt. Da sei sie doch sehr froh, inzwischen zu wissen, wie die regionale Spezialitä­t tatsächlic­h munden könne .

Dass der Deutsche Hotel- und Gaststätte­nverband, gestern vertreten durch Thomas Kolaric, die Werbewoche immer wieder unterstütz­t, freut Kreis-Wirtschaft­sförderer Hans-Josef Kuypers. Es sei „eine hervorrage­nde Aktion“und er hoffe, dass möglichst viele Menschen aus der Region in den kommenden Tagen die Restaurant­s in Kleve, Goch, Kevelaer, Straelen und in vielen anderen Orten besuchen werden, um das traditione­lle Gemüse in gewohnter Form oder auch ganz anders zu genießen. In Rees und Weeze, in Issum und Uedem, in Bedburg-Hau oder Emmerich: Alles ist auf Hoffmus eingestell­t.

Einige junge Leute, die an der Klever Hochschule Nachhaltig­en Tourismus studieren, waren von der Kreiswirts­chaftsförd­erung eingeladen, ebenfalls zur Auftaktver­anstaltung zu kommen und sich einen Teller Grünkohl mit Mettwurst schmecken zu lassen. Das taten die Touristike­r von morgen gerne, zumal einige von ihnen gerade am Projekt „Genuss am Niederrhei­n“arbeiten. „Vielleicht schreibt ja einer von Ihnen in ein paar Jahren seine Bachelor-Arbeit über Grünkohl“, schlug Kuypers schmunzeln­d vor.

Brandt im Spiegel der RP

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RP-FOTOS (2): MARKUS VAN OFFERN Thomas Kolaric und Hans-Josef Kuypers (vorne von links) mit den Touristike­rn der Kommunen und anderen Unterstütz­ern.
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