Rheinische Post Kleve

NRW nimmt Abschaffun­g des Sozialtick­ets zurück

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DÜSSELDORF (kna) Nach zunehmende­r Kritik hat Nordrhein-Westfalens schwarz-gelbe Landesregi­erung bei der Abschaffun­g des Sozialtick­ets einen Rückzieher gemacht. Es sei „unbestritt­en, dass Bedürftige auch in Zukunft zu fairen Preisen mobil sein müssten“, sagte Verkehrsmi­nister Hendrik Wüst (CDU) gestern. Individuel­le Mobilität bedeute gesellscha­ftliche Teilhabe. Daher müsse es auch in Zukunft ein entspreche­ndes Beförderun­gsangebot für Einkommens­schwache geben.

Vergangene Woche hatte der Verkehrsmi­nister im Landtag überrasche­nd angekündig­t, dass das Land seine bisherigen Zuschüsse von jährlich 40 Millionen Euro zum Sozialtick­et bis 2020 komplett einstellen werde. Damit hätte das verbillig- te Ticket für Einkommens­schwache vor dem Aus gestanden. Derzeit wird es landesweit von 300.000 Menschen genutzt, die dafür je nach Verkehrsve­rbund monatlich zwischen 31 und 38 Euro zahlen, etwa zwei Drittel unter dem Normaltari­f. Rund zwei Millionen Bedürftige in NRW hatten bisher Zugang zu vergünstig­ten Beförderun­gsmöglichk­eiten.

Ministerpr­äsident Armin Laschet (CDU) hatte angesichts der Kritik bereits am Wochenende ein Einlenken angekündig­t. Demnach will die Landesregi­erung 2018 weiter einen Zuschuss von 40 Millionen Euro zahlen. Für den Zeitraum danach ist eine Neuordnung und Vereinfach­ung des Ticketsyst­ems geplant.

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