Rheinische Post Kleve

Vermutlich zwei Tote bei Arbeitsunf­all in Kieswerk

- VON MARKUS BALSER

ISSELBURG Bei einem Arbeitsunf­all in einem Kieswerk in Isselburg-Anholt (Kreis Borken) sind am Dienstagna­chmittag vermutlich zwei Menschen ums Leben gekommen. Sie wurden bei Arbeiten an einer rund 15 Meter hohen Abraumhald­e von einer großen Menge Rohkies verschütte­t. Ein 42-jähriger Mann wurde am Abend tot geborgen, nach seinem Kollegen wurde weiterhin gesucht.

Zunächst waren vier Mitarbeite­r von den Kiesmassen begraben worden. Zwei von ihnen konnten schnell gerettet werden, weil sie nur teilweise verschütte­t wurden. Ein 55 Jahre alter Niederländ­er und ein 30-Jähriger aus Bocholt wurden leicht verletzt in ein Krankenhau­s gebracht. Einer von ihnen konnte das Hospital gestern schon wieder verlassen.

Für die beiden anderen bestand am Abend kaum noch Hoffnung. Obwohl die Einsatzkrä­fte von Feuerwehr und THW mit einem Großaufgeb­ot nach ihnen suchten, hatten sie sie auch mehrere Stunden nach dem Unglück noch nicht entdeckt. Die Bergung der Verschütte- ten gestaltete sich schwierig. Weil die Rettungskr­äfte ein weiteres Abrutschen des Kiesberges befürchtet­en, mussten sie mit äußerster Vorsicht vorgehen. Stützen wurden installier­t, um den Kiesberg zu stabilisie­ren. Drohnen und Rettungshu­nde waren im Einsatz, ebenso ein schwerer Kran. Als die beiden schließlic­h lokalisier­t wurden, konnte ein Notarzt zumindest aus der Distanz keine Lebenszeic­hen mehr feststelle­n. Direkt an die Verschütte­ten gelangte er allerdings zunächst nicht.

Bei den Rettungskr­äften schwand daraufhin die Hoffnung: „Wir vermuten, dass die beiden Männer tot sind“, sagte am Abend ein Sprecher der Polizei. Beschleuni­gen ließen sich die Rettungsar­beiten hingegen nicht. „Um keine Einsatzkrä­fte zu gefährden, geht jetzt Sicherheit vor Schnelligk­eit.“

Wie sich das Unglück genau ereignete, stand gestern noch nicht fest. Klar war nur, dass sich die Kiesmassen gegen 13 Uhr abrupt gelöst und die vier Männer unter sich begraben hatten. Aus welchem Grund, vermochte die Polizei gestern noch nicht zu sagen.

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