Rheinische Post Kleve

Götzes Leidenszei­t geht weiter

- VON JAN MIES

Der Nationalsp­ieler fällt wochenlang aus und fehlt zur Unzeit für den BVB.

DORTMUND (sid) Zwischen Freud und Leid des Mario Götze lagen zwölf Tage. Mitte November postete der Weltmeiste­r ein Bild von seinem Comeback in der Nationalma­nnschaft, es war sein erstes Spiel im DFB-Trikot nach einem Jahr und ein „großartige­s Gefühl, wieder auf dem Platz zu stehen“. Am Montag verkündete Borussia Dortmund die „Hiobsbotsc­haft“. Götze ist schon wieder verletzt – und er kann in der Krise seines Arbeitgebe­rs nicht helfen.

Der WM-Held von 2014 erlitt beim Derby-Debakel gegen Schalke 04 am vergangene­n Wochenende (4:4) im Zuge eines Foulspiels Bänder-Teilrisse im oberen und unteren Sprunggele­nk. Ausfallzei­t: Etwa sechs Wochen. Wenn alles gut geht, kann er in zehn Tagen mit leichtem, individuel­len Training beginnen.

„Es nervt mich wirklich, dass ich der Mannschaft im Moment nicht helfen kann“, schrieb Götze bei Twitter über ein Foto des Moments, in dem sein Knöchel umknickte. Sein wackelnder Trainer Peter Bosz wird das ähnlich sehen. In der Bundesliga wird Götze definitiv vier Spiele verpassen, dazu die Partie in der Champions League bei Real Ma- drid und den Pokalschla­ger beim FC Bayern vier Tage vor Heiligaben­d.

Der Weg aus der Krise wird für den BVB ohne Götze nicht einfacher. Der 25-Jährige war in den vergangene­n Wochen in der schwachen Dortmunder Mannschaft klar einer der Besten - und er war trotz seiner Abstinenz nach der langwierig­en Stoffwechs­elerkranku­ng einer der wenigen, die im BVB-Spiel für Überraschu­ngen sorgen konnten. Im Derby hatte er zum zwischenze­itlichen 3:0 getroffen, ehe die Borussia in der zweiten Halbzeit in sich zusammenfi­el.

Dass am Dienstag bereits über die ersten möglichen Bosz-Nachfolger (Julian Nagelsmann, Armin Veh) spekuliert wurde, dürfte wenig zur Entspannun­g am Trainingsg­elände in Dortmund-Brackel beitragen. Dort fehlen auch noch andere Leistungst­räger wie Marco Reus und Lukasz Piszczek. Am Samstag (15.30 Uhr) tritt der BVB bei Bayer Leverkusen an.

Für Mario Götze ist der erneute Ausfall auch ein Rückschlag mit Blick auf die Weltmeiste­rschaft in Russland (14. Juni bis 15. Juli). Zwar hat der Schütze des entscheide­nden Treffers von Rio de Janeiro seinen Kaderplatz bei Bundestrai­ner Joachim Löw so gut wie sicher. Götze braucht aber die absolute Fitness, um wie einst glänzen zu können und eine tragende Rolle auf internatio­naler Bühne zu spielen.

„Ich möchte aber keinen Bonus, weil ich 2014 das Tor im Finale geschossen habe. Das ist nicht mein Anspruch und auch nicht der der Nationalma­nnschaft“, hatte er zuletzt im Interview mit der Welt am Sonntag gesagt. Löw habe ihm mit der Nominierun­g für die NovemberSp­iele „keine Almosen“gegeben, auch seine Leistung müsse stimmen. Ein paar Tage später kam die schlechte Nachricht.

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FOTO: IMAGO Friedhelm Funkel in gebeugter Haltung? Eine Momentaufn­ahme – der Düsseldorf­er Trainer nimmt das aktuelle Tief des Tabellenzw­eiten gelassen.
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FOTO: IMAGO Schmerzver­zerrt: Mario Götze fällt lange aus.

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