Rheinische Post Kleve

Telemann unterhält sich mit Vivaldi

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Das Elbipolis Barockense­mble begleitet Blockflöti­stin Anna Fusek

KLEVE (sh) Unter dem Titel „Affetti diversi“steht im Mittelpunk­t des letzten Reihenkonz­ertes 2017 die Musik des Barockzeit­alters und die durch sie dargestell­ten Gefühle und Leidenscha­ften. Das Hamburger Barockense­mble Elbipolis reist zusammen mit der elektrisie­renden Blockflöti­stin Anna Fusek an, um dem Publikum einen Dialog von Georg Philipp Telemann und Antonio Vivaldi darzubiete­n. Mit der Musik dieser beiden einander zugeneigte­n Barockmeis­ter im Ohr reist das Publikum am Dienstag, den 12. Dezember, 20 Uhr, in der Stadthalle Kleve von Hamburg in die Lagunensta­dt Venedig.

In unterschie­dlicher Tonsprache begegnen sich in diesem Konzert der Europäer Telemann und der Vollblut-Italiener Vivaldi. Beide entwickelt­en die musikalisc­hen Affekte, die „affetti diversi“, ihrer Musik nicht streng einer Idee untergeord­net, sondern frei nach den Besonderhe­iten und Klanglichk­eiten der jeweils eingesetzt­en Instrument­e. Zusammen mit dem Ensemble „Elbipolis“aus der „Stadt an der Elbe“, das sich mit Neu- und Wiederentd­eckungen der Alten Musik einen Namen gemacht hat und erneut in Kleve gastiert, schlägt die junge, brillante Blockflöti­stin Anna Fusek in diesem Dezember-Konzert eine Brücke zwischen Europas Norden und dem sonnigen, italienisc­hen Süden. Als vielseitig­e Musikerper­sönlichkei­t, die neben der Blockflöte auch die Barockviol­ine und das Klavierspi­el virtuos beherrscht, ist die aus Prag stammende Anna Fusek nach Studien in Rotterdam, Berlin, Basel und New York ohnehin eine Grenzgänge­rin, die gerade zwischen Amsterdam und Wien die Konzertsäl­e im Sturm erobert.

Während Vivaldi Zeit seines Lebens Italien treu blieb, reiste der gebildete Telemann schon damals durch die Länder Europas, nahm internatio­nale Einflüsse auf und kombiniert­e in nur einer Suite eine fran- zösische Ouvertüre, eine italienisc­he Air und eine polnische Polonaise. Auf dem Konzertpro­gramm stehen Divertimen­ti, Suiten und Concerti für Streicher, Blockflöte, Sopranino und auch ein Doppelkonz­ert aus der barocken Komponiste­nschublade. Anhand der abgestaubt­en Partituren und mit viel Schwung stürzen sich die engagierte­n Musiker in die Klangwelte­n dieser prägenden Musikerper­sönlichkei­ten des Barockzeit­alters.

Um 19 Uhr gibt Andreas Daams die Konzertein­führung „Das dritte Ohr“. Konzertkar­ten (16 Euro) gibt es an der Rathaus-Info der Stadt Kleve (Tel. 0049-2821-84600). Einlass: „kurz vor 19 Uhr“.

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