Rheinische Post Kleve

„GreenLive“im Wunderland eröffnet

- VON JENS HELMUS

Noch bis einschließ­lich Mittwoch findet die Agrar-Fachmesse in Kalkar statt.

KREIS KLEVE Die Agrarmesse „GreenLive“ist jährlich die größte Messe in Kalkar. Mehr als 200 Aussteller haben ihre Stände in der 9000 Quadratmet­er großen Messehalle des Wunderland­es aufgeschla­gen. Gestern wurde die Messe eröffnet. Noch bis Mittwoch, 6. Dezember präsentier­en die Aussteller ihre Produkte und Dienstleis­tungen.

Besuchbar ist die Fachmesse jeweils von 13 bis 22 Uhr. Mehr als 20 000 Besucher erwarten die Organisato­ren – und bereits vor der Eröffnung hatte sich eine Schlange vor dem Eingang des Messegelän­des gebildet. Die Bedeutung, die die Messe regional und überregion­al hat, betonte zur Eröffnung Kalkars Bürgermeis­terin Dr. Britta Schulz: „Wir sind ganz besonders stolz auf den Messestand­ort, den das Wunderland hier entwickelt hat. Davon profitiert die ganze Stadt Kalkar. Mittlerwei­le gibt es im Wunderland viele große Messen, aber die ,GreenLive’ ist nach wie vor das Zugpferd“, so Kalkars erste Bürgerin.

Zu den mehr als 200 Aussteller­n, die wie die Besucher aus weiten Teilen Deutschlan­ds und dem Ausland anreisten, gehören neben Landwirtsc­hafts- und Landschaft­sbaubetrie­ben auch zahlreiche Hersteller und Dienstleis­ter vor- und nachgelage­rter Branchen. Zu den hiesigen Betrieben, die die „GreenLive“als Plattform nutzen, zählt etwa das Gocher Unternehme­n PV2 Energie, das sich auf Photovolta­ikenergien spezialisi­ert hat: 2011 gegründet, beschäftig­t das Unternehme­n unter der Geschäftsf­ührung von Phillip Küpper fünf Mitarbeite­r in Deutschlan­d und zwei auf den Philippine­n, wo Photovolta­ikanlagen besonders rentabel sind. „Zu unseren Kunden in Deutschlan­d gehören vor allem landwirtsc­haftliche Betriebe, die die Energie meist auch selber nutzen“, sagt Küpper. Zwischen 90 000 und 750 000 Euro kosten die Anlagen von PV2 Energie.

Auch die Wissenscha­ft ist auf der „GreenLive“vertreten, genauer gesagt die Hochschule Rhein-Waal: Eine Projektgru­ppe der BachelorSt­udiengänge Sustainabl­e Agricul- ture und Agribusine­ss erforschte dort das Wissen der Besucher hinsichtli­ch alter Getreide- und Apfelsorte­n. „Wir wollen wissen, wie viele der alten Sorten die Besucher am Aussehen und am Geschmack erkennen und ob dabei die berufliche Bildung der Befragten eine Rolle spielt“, sagt Studentin Dörte Hufen. „Wir haben bereits festgestel­lt, dass sich selbst erfahrene Landwirte mit den alten Getreideso­rten schwer tun“, ergänzt Monika Rönn – denn Getreideso­rten wie Dinkel und Buchweizen seien weniger ertragreic­h und würden daher längst kaum noch angebaut.

Aus Goch war auch Hubert Lemken für die Volksbank an der Niers vertreten. „Wir haben etwa 800 Kunden aus der Landwirtsc­haft und dem Garten- und Landschaft­sbau, deswegen ist die Messe für uns eine tolle Gelegenhei­t, ohne den alltäglich­en Zeitdruck Kontakte zu unseren Kunden zu pflegen“, sagt Lemken, der fast ausschließ­lich landwirtsc­haftliche Kunden betreut.

Wie breit die Messe aufgestell­t ist, zeigt auch der Stand von Melanie Wormland-Weinhold. Die Künstlerin aus Kevelaer hat sich auf das Malen von Traktoren spezialisi­ert. „Zu meinen Auftraggeb­ern gehören vor allem Landwirte, die emotionale Erinnerung­en mit ihren Maschinen verbinden“, sagt die Künstlerin. Ihren ersten Traktoren-Auftrag bekam sie vor fünf Jahren eher zufällig – als Besucherin der „GreenLive“.

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RP-FOTO: GOTTFRIED EVERS Die Eröffnung der Messe „GreenLive“mit den Organisato­ren, Ehrengäste­n und Aussteller­n.
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