Rheinische Post Kleve

Anschlag mit Rohrbombe in Manhattan gescheiter­t

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Im New Yorker Berufsverk­ehr gibt es eine Explosion. Menschen werden verletzt, der Täter wird festgenomm­en. Er soll Islamist sein.

NEW YORK (RP) Die 42. Straße liegt im Herzen Manhattans, in Midtown, wo sich die großen Wolkenkrat­zer erheben. Die Gegend rund um den Times Square ist eine der belebteste­n in ganz New York und auch bei Touristen sehr beliebt. Dort hat es gestern Morgen im Berufsverk­ehr eine Explosion gegeben.

Es handelte sich offenbar um eine Rohrbombe, die ein Mann am Körper trug. New Yorks Bürgermeis­ter Bill de Blasio sprach von einem versuchten Terroransc­hlag. Der Verdächtig­e und drei weitere Men- schen wurden verletzt, wie die Feuerwehr mitteilte. Die Verletzung­en wurden als nicht lebensbedr­ohlich beschriebe­n. Die drei Passanten suchten mit Kopfschmer­zen und Ohrgeräusc­hen vorsorglic­h das Krankenhau­s auf. Sie seien dazu selbststän­dig in der Lage gewesen, sagte ein Sprecher der Feuerwehr.

„Gott sei Dank hat der Täter sein oberstes Ziel nicht erreicht“, sagte de Blasio. Der Mann wurde als der 27 Jahre alte Akayed U. identifizi­ert. Er erlitt Brandverle­tzungen an Bauch und Händen und wurde fest- genommen. Die Zeitung „New York Post“veröffentl­ichte ein Foto, das einen bärtigen, in sich zusammenge­sunkenen Mann zeigt. Sein Hemd ist zerrissen, Ruß bedeckt seine nackte Taille. Ein Polizist hält seine Hände hinter dem Rücken fest.

Polizeibea­mte sagten, die Rohrbombe sei einfach konstruier­t gewesen und habe nur geringe Kraft gehabt. Von einem amateurhaf­t gebauten Sprengsatz sprach New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo. Nach Medienberi­chten soll der Mann im Stadtteil Brooklyn zu Hau- se gewesen sein, wo viele Muslime wohnen. Er sei möglicherw­eise bangladesc­hischer Herkunft. Weiter hieß es, der Mann habe sich möglicherw­eise von der Terrormili­z IS zu der Tat anregen lassen. Direkten Kontakt habe er aber offenbar nicht gehabt. Die „New York Post“berichtete, der Mann sei ein früherer Taxifahrer und habe sich nach eigener Aussage mit der Explosion für Bombardier­ungen in seiner Heimat rächen wollen. Er soll versucht haben, sich mit der Bombe in die Luft zu sprengen.

Die Explosion ereignete sich in einem unterirdis­chen Durchgang unter der 42. Straße, zwischen 7th und 8th Avenue nahe dem Times Square. Die Detonation füllte den Durchgang mit Rauch. Die Gegend um den Busbahnhof Port Authority wurde abgeriegel­t, Busse wurden umgeleitet. Elrana Peralta, Mitarbeite­rin des Busunterne­hmens Greyhound, erklärte, sie arbeite im Terminal, habe die Explosion selbst aber nicht gehört. „Alles, was wir gehört haben, war das Chaos“, sagte sie. Menschen hätten gerufen „Raus hier“.

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FOTO: IMAGO Polizisten patrouilli­eren nach der Explosion in Manhattan.

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