Rheinische Post Kleve

Ein Viertel der Fernzüge unpünktlic­h

- VON MAXIMILIAN PLÜCK

Die Bundesnetz­agentur legt eine Marktstudi­e zur Bahnbranch­e vor.

DÜSSELDORF Die aktuelle Witterungs­lage dürfte es der Deutschen Bahn noch mehr erschweren, ihre Pünktlichk­eitsziele zu erreichen. Eigentlich hieß die Losung, dass 81 Prozent aller Fernverkeh­rszüge pünktlich – das heißt mit weniger als sechs Minuten Verspätung – ihr Ziel erreichen. Doch schon vor wenigen Tagen musste Bahnchef Richard Lutz in einem Interview einräumen, dass der Staatskonz­ern sein Pünktlichk­eitsziel aufgegeben habe. Schuld seien die vielen Bauarbeite­n am Schienenne­tz, die aber unvermeidl­ich seien. Auch die schweren Herbststür­me lieferten ihren Beitrag. Die Pünktlichk­eit ist schon seit Längerem ein Problem für die Bahn. Denn sie schadet nicht nur dem Ruf, sondern kann richtig teuer werden. Nach aktuellen Daten der Bundesnetz­agentur mussten alle Eisenbahnv­erkehrsunt­ernehmen 2016 an ihre Fahrgäste mehr als 24,7 Millionen Euro zurückerst­atten. Die Aufsichtsb­ehörde er- mittelte zudem, dass der Anteil der verspätete­n Züge in Relation zu den insgesamt gefahrenen Zügen im Nahverkehr etwas mehr als vier Prozent betragen habe – gegenüber dem Vorjahr ein konstanter Wert. Im Fernverkeh­r waren 2016 dagegen etwa 75 Prozent der Züge pünktlich, im Güterverke­hr sogar nur 69 Prozent.

Die Bundesnetz­agentur überprüfte auch die Preispolit­ik der Eisenbahnu­nternehmen: Im Nahverkehr haben die Fahrpreise im Zeitraum von 2012 bis 2016 im Durchschni­tt um 11,4 Prozent zugelegt, im Fernverkeh­r stiegen die Preise dagegen deutlich weniger stark – um 5,2 Prozent.

Im Nahverkehr haben die Fahrpreise von 2012 bis 2016 im

Durchschni­tt um 11,4 Prozent zugelegt

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