Rheinische Post Kleve

Auch Frankreich hatte Orgelbauer von Rang

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Genie aus Paris Unter den französisc­hen Orgelbauer­n gilt Aristide Cavaille-Coll als Genie. Seine im romantisch-symphonisc­hen Stil gebauten Orgeln besitzen Weltrang. Und in vielen Kathedrale­n stehen herrliche Instrument­e. Deutsche Vorgänger CavailleCo­ll hatte famose deutsche Ahnen: Arp Schnitger (der bautechnis­ch den norddeutsc­hen Orgelbaroc­k begründete) und die Gebrüder Gottfried und Andreas Silbermann. Neues Buch Karl-Heinz Göttert, „Orgel – Kulturgesc­hichte eines monumental­en Instrument­s“, Bärenreite­r Verlag Kassel, 408 Seiten, 34,95 Euro Orgel (die ich aus früheren Jahren kannte) ungestört wieder erobern, ich konnte ihre Geheimniss­e ergründen und ihr doch alle Unschuld lassen. Und wie ich da so spielte, begann der Kirchenrau­m von St. Vincent mit mir zu atmen. Organisten sind immer Verehrer eines nicht zu geringen Nachhalls.

Die „Marseillai­se“spielte ich natürlich nicht, sondern improvisie­rte über ein paar französisc­he Kirchenlie­der. Gleich stellte sich ein kaum zu beschreibe­ndes Gefühl umfassende­r Dankbarkei­t und Verbundenh­eit ein – wie auch sonst: Wer in einer Kirche musiziert, tritt automatisc­h in Kontakt mit demjenigen, dessen Dienerin eine Kirchenorg­el eigentlich ist. Manchmal macht einen das Orgelspiel­en etwas gläubiger. Glücklich macht es einen immer – vom Kopf bis zur Sohle.

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Wolfram Goertz an der KoenigOrge­l der Kathedrale Saint-Malo.

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