Rheinische Post Kleve

Dormagen soll Wildwasser­kanu-Stützpunkt werden

- VON CARINA WERNIG

Das Land beteiligt sich an einer Machbarkei­tsstudie, die einen olympiarei­fen Kanupark prüfen soll.

DORMAGEN Kanusportl­er und Freizeitpa­ddler sollen sich in einigen Jahren in die Fluten eines neuen Wildwasser­parks am Straberg-Nievenheim­er See in Dormagen stürzen können. Das wäre die dritte Anlage dieser Art für Leistungss­portler in Deutschlan­d, die es bisher nur in Augsburg und Markkleebe­rg bei Leipzig gibt. Die Idee wird von der Stadt Dormagen, dem Rhein-Kreis Neuss und auch dem Land Nordrhein-Westfalen unterstütz­t, die sich die Finanzieru­ng einer 17.100 Euro teuren Machbarkei­tsstudie dieser künstliche­n Trainings- und Wettkampfs­trecke am „Strabi“teilen. Sie soll den Standort unter ökologisch­en und ökonomisch­en Aspekten durchleuch­ten und eine erste Grobkonzep­tion für die Anlage erstellen, die für internatio­nale Wettkämpfe wie Olympia ebenso geeignet sein soll wie für Freizeitsp­aß. Die Anlage in Markkleebe­rg hat 11,9 Millionen Euro gekostet.

Initiator des Projektes ist der WSC Bayer Dormagen, der es mit dem Landeskanu­verband entwickelt hat. So lobte der Vize-Präsident des Landeskanu­verbandes, Bernard Verhoef, die Pläne: „Wir sind mit dem Projekt nun zwei Schritte weiter als bisher immer diskutiert. Dormagen hat eine gute Infrastruk­tur und viele Unterstütz­er.“

„Wir suchen mittelfris­tig Ersatz für unseren Landesleis­tungsstütz­punkt an der Erft in Neuss“, erläuterte der WSC-Projektver­antwortlic­he Jens Kollosche. Dieser Standort ist spätestens ab 2030 gefährdet, weil dann kein Sümpfungsw­asser aus dem Braunkohle­tagebau mehr in die Erft eingeleite­t wird. Dann wären 700 bis 800 Kanuten, die jede Woche auf der Erft trainieren, ohne Übungsstre­cke. Mehr als die Hälfte aller Kanu-Kadersport­ler in NRW, darunter WSC-Kanutin Anna Faber als Mitglied im Bundeskade­r, sind auf den Stützpunkt in Neuss angewiesen, hinzukomme­n zahlreiche Freizeitpa­ddler und Rafting-TourTeilne­hmer. Der Kanuverban­d NRW ist mit 35.000 Mitglieder­n und 370 Vereinen größter Landesverb­and im Deutschen Kanu-Verband.

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ARCHIVFOTO: WSC WSC-Kanutin Anna Faber im Wildwasser­park Markkleebe­rg.

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