Alario trifft bei Leverkusens 1:0-Sieg gegen Bremen
Die Mannschaft von Cheftrainer Herrlich bleibt auch im zwölften Pflichtspiel in Folge ohne Niederlage.
LEVERKUSEN Vergangenen Samstag hatten die unter Trainer Florian Kohlfeldt wiedererstarkten Bremer in Dortmund noch den Spielverderber gegeben. Ihr 2:1-Sieg war zugleich das letzte Spiel von Peter Bosz als Cheftrainer der Westfalen. In Leverkusen, bei dem wohl formstärksten Team der Liga, konnte die Mannschaft von der Weser allerdings nicht den nächsten Favoriten ärgern. Letztlich siegte die Werkself vollkommen verdient mit 1:0. Das Ergebnis hätte höher ausfallen müssen.
In der mit 26.620 Zuschauern nicht ausverkauften BayArena sahen die Zuschauer bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt und teils heftigem Regen eine vom Start weg gut aufgelegte Leverkusener Mannschaft. Auch die vier Wechsel in der Startformationen nach dem 2:0-Erfolg in Stuttgart schienen sich nicht sonderlich bemerkbar zu machen.
Beim 1:0 durch Lucas Alario, dem dritten Saisontreffer des Argentiniers, profitierten die Gastgeber allerdings von einem groben Schnitzer des Bremer Abwehrchefs Ludovic Sané (11.). Der Abwehrrecke konnte eine Hereingabe des abermals kaum zu bändigenden Leon Bailey nicht entscheidend klären. So landete der Ball schließlich beim 19-Millionen-Euro-Zugang, der das Spielgerät nur noch über die Linie schieben musste. Einzig die Chancenausbeute der Leverkusener im ersten Abschnitt war ausbaufähig - allein Kevin Volland vergab zwei gute Möglichkeiten.
Von den Gästen war in der ersten Halbzeit indes kaum etwas zu sehen. Einzig Maximilian Eggestein, der in der 25. Minute mit seinem Kopfball am glänzend parierenden Bernd Leno scheiterte, hätte den Halbzeitrückstand der Norddeutschen noch verhindern können.
Nach dem Seitenwechsel blieb die Werkself das spielbestimmende Team. Da der zweite Treffer partout nicht fallen wollte, blieb es bis in die Schlussphase spannend.
Am Sonntag geht es für die Werkself mit dem Auswärtsspiel bei Hannover 96 weiter. Sollte Leverkusen auch dieses Spiel nicht verlieren, wäre es bereits das 13. Pflichtspiel in Folge ohne Niederlage. Und zum Auftakt der Rückrunde würde es im kommenden Jahr mit der Partie gegen Bayern München zu einem echten Kracher kommen.
Die heile Welt ist wieder kaputt
Eigentlich wähnte sich der Radsport auf einem ziemlich guten Weg. Er schien immerhin einen Teil der Glaubwürdigkeit zurückgewinnen zu können, die ihn die Dopingskandale der Ära Jan Ullrich und Lance Armstrong gekostet hatten. Ja, er präsentierte sich zuletzt verstärkt als gläserner Sport, als Vorreiter im Anti-Doping-Kampf.
Doch dann kam der gestrige Tag und mit ihm die positive A- und BProbe von Superstar Chris Froome. Und mit einem Mal ist die schöne, neue, heile Radsportwelt wieder kaputt. Denn egal, ob der Brite nun am Ende eine Erklärung liefern kann, die seine positive Dopingprobe als medizinisch vertretbar verkauft: Das Image des Radsports ist mal wieder ramponiert.
Froome sagt, er wisse um seine Führungsrolle. Und er habe genau aufgepasst, dass er die erlaubte Dosis seines Asthma-Mittels nicht überschreite. Doch was als Verteidigung gemeint war, bietet nur weitere Angriffsfläche. Denn offenbart der Fall letztlich nicht nur das Bemühen von Teams und Fahrern, immer im Grenzbereich erlaubter Substanzen zu fahren? Oder ein bisschen drüber? Im Graubereich? Zeugt ein Ausbleiben von positiven Tests nicht unterm Strich nur davon, dass die Betrüger mit neuen Methoden und Mitteln ihren Vorsprung vor den Kontrolleuren wieder ausgebaut haben? Die Zweifel sind jedenfalls zurück. Und Zweifel sind Gift, wenn es um Glauben geht. Und um Glaubwürdigkeit. Stefan Klüttermann