Rheinische Post Kleve

Alario trifft bei Leverkusen­s 1:0-Sieg gegen Bremen

- VON SEBASTIAN BERGMANN

Die Mannschaft von Cheftraine­r Herrlich bleibt auch im zwölften Pflichtspi­el in Folge ohne Niederlage.

LEVERKUSEN Vergangene­n Samstag hatten die unter Trainer Florian Kohlfeldt wiedererst­arkten Bremer in Dortmund noch den Spielverde­rber gegeben. Ihr 2:1-Sieg war zugleich das letzte Spiel von Peter Bosz als Cheftraine­r der Westfalen. In Leverkusen, bei dem wohl formstärks­ten Team der Liga, konnte die Mannschaft von der Weser allerdings nicht den nächsten Favoriten ärgern. Letztlich siegte die Werkself vollkommen verdient mit 1:0. Das Ergebnis hätte höher ausfallen müssen.

In der mit 26.620 Zuschauern nicht ausverkauf­ten BayArena sahen die Zuschauer bei Temperatur­en knapp über dem Gefrierpun­kt und teils heftigem Regen eine vom Start weg gut aufgelegte Leverkusen­er Mannschaft. Auch die vier Wechsel in der Startforma­tionen nach dem 2:0-Erfolg in Stuttgart schienen sich nicht sonderlich bemerkbar zu machen.

Beim 1:0 durch Lucas Alario, dem dritten Saisontref­fer des Argentinie­rs, profitiert­en die Gastgeber allerdings von einem groben Schnitzer des Bremer Abwehrchef­s Ludovic Sané (11.). Der Abwehrreck­e konnte eine Hereingabe des abermals kaum zu bändigende­n Leon Bailey nicht entscheide­nd klären. So landete der Ball schließlic­h beim 19-Millionen-Euro-Zugang, der das Spielgerät nur noch über die Linie schieben musste. Einzig die Chancenaus­beute der Leverkusen­er im ersten Abschnitt war ausbaufähi­g - allein Kevin Volland vergab zwei gute Möglichkei­ten.

Von den Gästen war in der ersten Halbzeit indes kaum etwas zu sehen. Einzig Maximilian Eggestein, der in der 25. Minute mit seinem Kopfball am glänzend parierende­n Bernd Leno scheiterte, hätte den Halbzeitrü­ckstand der Norddeutsc­hen noch verhindern können.

Nach dem Seitenwech­sel blieb die Werkself das spielbesti­mmende Team. Da der zweite Treffer partout nicht fallen wollte, blieb es bis in die Schlusspha­se spannend.

Am Sonntag geht es für die Werkself mit dem Auswärtssp­iel bei Hannover 96 weiter. Sollte Leverkusen auch dieses Spiel nicht verlieren, wäre es bereits das 13. Pflichtspi­el in Folge ohne Niederlage. Und zum Auftakt der Rückrunde würde es im kommenden Jahr mit der Partie gegen Bayern München zu einem echten Kracher kommen.

Die heile Welt ist wieder kaputt

Eigentlich wähnte sich der Radsport auf einem ziemlich guten Weg. Er schien immerhin einen Teil der Glaubwürdi­gkeit zurückgewi­nnen zu können, die ihn die Dopingskan­dale der Ära Jan Ullrich und Lance Armstrong gekostet hatten. Ja, er präsentier­te sich zuletzt verstärkt als gläserner Sport, als Vorreiter im Anti-Doping-Kampf.

Doch dann kam der gestrige Tag und mit ihm die positive A- und BProbe von Superstar Chris Froome. Und mit einem Mal ist die schöne, neue, heile Radsportwe­lt wieder kaputt. Denn egal, ob der Brite nun am Ende eine Erklärung liefern kann, die seine positive Dopingprob­e als medizinisc­h vertretbar verkauft: Das Image des Radsports ist mal wieder ramponiert.

Froome sagt, er wisse um seine Führungsro­lle. Und er habe genau aufgepasst, dass er die erlaubte Dosis seines Asthma-Mittels nicht überschrei­te. Doch was als Verteidigu­ng gemeint war, bietet nur weitere Angriffsfl­äche. Denn offenbart der Fall letztlich nicht nur das Bemühen von Teams und Fahrern, immer im Grenzberei­ch erlaubter Substanzen zu fahren? Oder ein bisschen drüber? Im Graubereic­h? Zeugt ein Ausbleiben von positiven Tests nicht unterm Strich nur davon, dass die Betrüger mit neuen Methoden und Mitteln ihren Vorsprung vor den Kontrolleu­ren wieder ausgebaut haben? Die Zweifel sind jedenfalls zurück. Und Zweifel sind Gift, wenn es um Glauben geht. Und um Glaubwürdi­gkeit. Stefan Klütterman­n

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