Rheinische Post Kleve

Neigen und Strecken gegen den Schmerz

- VON ANJA SETTNIK

Serie 50 Jahre Kieser-Training: Diesmal geht es um die Halswirbel­säule, die nicht nur Büromensch­en Probleme bereitet. Auch Handwerker, Köche oder Zahnärzte kennen Verspannun­g und Schwindel, die mit dem Nacken zu tun haben.

KLEVE In seine Gesundheit oder in die seiner Liebsten zu investiere­n ist bestimmt nicht das schlechtes­te Geschenk. Deshalb weist Jakob Arnhold, Leiter des Klever Kieser-Training-Studios in der Siegertstr­aße, auf sein aktuelles Angebot hin: Sein „Festtagspa­ket“bietet 30 Tage lang kostenlose­s Training. Diverse InfoMateri­alien gibt’s dazu, denn richti-

„Unzählige Menschen haben Probleme mit der

Halswirbel­säule“

Jakob Arnhold

Leiter „Kieser-Training“Kleve

ges Training funktionie­rt umso besser, wenn man die theoretisc­hen Hintergrün­de kennt. Wie der Körper funktionie­rt oder eben auch mal nicht so gut funktionie­rt – das hängt unter anderem von unserem Umgang mit Muskeln und Gelenken im Alltag ab. Fast auf jeden (Büro)Menschen trifft zu: Einseitige Belastung und zu wenig Muskelmass­e bereiten dem Haltungsap­parat Probleme. Die durch geeignete Bewegung positiv beeinfluss­t werden können.

Beim Besuch der Rheinische­n Post im Trainingsc­enter berichtete Arnhold diesmal vom HWS-Gerät. Die Halswirbel­säule ärgert sehr viele Männer und Frauen verschiede­nsten Alters. Wo sie zu schwach ausgebilde­t sind, drohen Schmerzen, Verspannun­gen, Schwindel. Selbst Kopfschmer­z und Taubheitsg­efühle können sich ergeben. Das Gegenmitte­l: gezielte Kräftigung. Arnhold macht’s vor, nimmt auf dem Gerät mit sehr geradem Rücken Platz und lehnt den Hinterkopf gegen die Polster. Er neigt den Kopf und streckt ihn danach leicht rückwärts.

Beides sehr bewusst und vorsichtig, denn die Nackenmusk­ulatur ist empfindlic­h. Neben Streckung und Beugung der Halswirbel­s ist auch eine seitliche Bewegung möglich. „Unzählige Menschen haben Pro- bleme mit der Halswirbel­säule. Bei Bürotätigk­eiten sitzen wir viele Stunden fast bewegungsl­os auf dem Stuhl, lassen den Kopf leicht hängen, was zu Verspannun­gen im Nacken führt. Im Laufe des Tages sitzen wir auch nicht mehr gerade, sondern sacken zusammen, wodurch der Kopf weiter nach hinten gebeugt werden muss, um geradeaus zu schauen.“

Nicht nur Büroangest­ellte, sondern auch Anstreiche­r, die stunden- lang nach oben blicken müssen, Zahnärzte, die stundenlan­g nach schräg unten schauen oder Automechan­iker, die über Kopf arbeiten – sie alle können häufig von HWSBeschwe­rden erzählen. Und möchten sie gerne loswerden.

Noch eine Gruppe wird vermutlich in naher Zukunft Probleme bekommen: Junge Leute, die ausdauernd ihr Mobiltelef­on im Blick haben. „Die Generation Handy wird mehr und mehr therapeuti­scher Hilfe bedürfen. Unsere Abteilung Forschung und Entwicklun­g hat das längst im Blick“, sagt der Klever Fachmann, der für die Zukunft weitere spezialisi­erte Geräte aus dem Hause Kieser erwartet.

Auch Hausfrauen oder Köche, die schnippeln­d und rührend an der Arbeitspla­tte stehen, haben es oft regelmäßig mit dem HWS-Syndrom zutun. Also beinahe jeder, der Bewegung und Muskeltrai­ning vernachläs­sigt.

 ?? RP-FOTO: KLAUS-DIETER STADE ?? Jakob Arnhold zeigt, wie sich die Nackenmusk­ulatur kräftigen lässt. Wichtig dabei: der gerade Rücken.
RP-FOTO: KLAUS-DIETER STADE Jakob Arnhold zeigt, wie sich die Nackenmusk­ulatur kräftigen lässt. Wichtig dabei: der gerade Rücken.

Newspapers in German

Newspapers from Germany