Rheinische Post Kleve

Nicht nur Unwetter bedrohten den Kreis

- VON STEPHAN DERKS

Führungsst­ab der Freiwillig­en Feuerwehr übte mit Einheiten der Hilfsorgan­isationen ein intensives Szenario. Landrat Wolfgang Spreen überzeugte sich persönlich von der Wirkungswe­ise der taktisch-operativen Einsatzlei­tung.

KREIS KLEVE Die Lage war ebenso bizarr und umfangreic­h wie außergewöh­nlich, mit der sich der Führungsst­ab der Feuerwehr des Kreises Kleve und Einheiten der Hilfsorgan­isationen im Zuge einer Stabsrahme­nübung im Kreisfeuer­wehrhaus in Goch auseinande­r zu setzen hatte.

Ausgerechn­et an dem Wochenende, an dem das Parookavil­le-Festival in Weeze stattfand, das Stadtfest in Straelen gefeiert wurde, die Reiter auf einer Pferdeleis­tungsschau in Is-

„Ich danke allen, die sich die Zeit für diese wichtige Weiterbild­ung ge

nommen haben“

Wolfgang Spreen

Landrat

sum um Sieg und Platzierun­g kämpften und in Rheurdt ein Zeltlager der Pfadfinder eingericht­et war, nahte ein Unwetter aus den Niederland­en, das sämtliche Kräfte über Stunden fordern sollte.

Zudem ahnte man weder bei dem angenommen­en Familienta­g im Kernwasser­wunderland in Kalkar noch auf der großen Klever Kirmes etwas von dem Ungemach, was der Sturm mit seinen ausgeprägt­en Gewitterze­llen, Hagel und Starkregen anzurichte­n drohte. Damit nicht genug, kam es auf dem Rhein bei Emmerich darüber hinaus zur Kollision eines Fahrgastsc­hiffes mit einem Tankschiff, welches gefährlich­es Gefahrgut auf dem Strom transporti­erte.

Dem Szenario vorausgega­ngen war eine intensive Schulung durch die Dozenten Kyoung-Su Park und Wilfried Rheinfelde­r von der Feuerwehr Akademie Niederrhei­n (FAN) Krefeld, in der zunächst die Abläufe und Vorgänge einer Führungsor­ganisation in Erinnerung gerufen wurden. Kurzum, der Stabsarbei­t im Zusammenwi­rken der verschiede­nen Sachgebiet­e wie Personal, Lage, Einsatz, Versorgung, Presse- oder Medienarbe­it, sowie Informatio­nsund Kommunikat­ionswesen galt das Augenmerk dieser intensiven Weiterbild­ung, in die auch die Fach- berater des THW, der Polizei und des DRK mit eingebunde­n wurden, deren Ende nun in die Stabsrahme­nübung mündete.

Hierzu hatte FAN-Mitarbeite­r Karl-Heinz Bauhaus nicht nur das Szenario ausgearbei­tet, sondern koordinier­te zudem auch das Übungsgesc­hehen. „Ich danke allen, dass sie sich nicht nur die Zeit für diese sicherlich wichtige Weiterbild­ung genommen haben, sondern diese auch an einem Wochenende im Zuge der Stabsrahme­nübung festigen, obwohl eigentlich ihre Familie auf sie wartet“, hob Landrat Wolf- gang Spreen das ehrenamtli­che Engagement sämtlicher Übungsteil­nehmer hervor, damit diese im Fall der Fälle den Bürgern des Kreises Kleve helfend zur Seite stehen. Dabei erkannte Spreen anhand der Übungslage, zu der er sich an der Seite von Kreisbrand­meister Reiner Gilles über die Arbeitswei­se eines jeden Sachgebiet­es informiert­e, sehr schnell, wie groß und vielseitig das Einsatzspe­ktrum der freiwillig­en Helfer heutzutage ist, um in allen Lagen oder unvorherse­hbaren Ereignisse­n mit Gerät, Führungsin­frastruktu­r und Personal adäquat rea- gieren zu können. Zudem gefiel dem Landrat, dass bei dieser Übung auch die Notfall-Informatio­ns- und Nachrichte­n-App (NINA) integriert wurde, mit der die Bevölkerun­g wichtige Warnmeldun­gen für unterschie­dliche Gefahrenla­gen wie zum Beispiel Gefahrstof­fausbreitu­ng oder einem Großbrand erhält, wobei in diese Warn-App auch Wetterwarn­ungen des Deutschen Wetterdien­stes und Hochwasser­informatio­nen integriert sind.

Fazit: Übung gelungen, eine Wiederholu­ng wird ausdrückli­ch gewünscht.

 ?? FOTO: DERKS ?? Kleves Stadtbrand­inspektor Ralf Benkel, links, der als Leiter des Stabes Landrat Wolfgang Spreen, Kreisbrand­meister Reiner Gilles, zweiter von rechts und seinem Stellvertr­eter Thomas Derksen die Lagekarte erklärt.
FOTO: DERKS Kleves Stadtbrand­inspektor Ralf Benkel, links, der als Leiter des Stabes Landrat Wolfgang Spreen, Kreisbrand­meister Reiner Gilles, zweiter von rechts und seinem Stellvertr­eter Thomas Derksen die Lagekarte erklärt.

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