Rheinische Post Kleve

Die einmalige Chance

- VON PETER JANSSEN

Der Klever Leon van Empel (16) wechselte zur Saison 2017/18 vom 1. FC Kleve in die Jugendmann­schaft des niederländ­ischen Profiverei­ns SC Heerenveen. Dort spielt er in der Eredivisie.

Das Netz wird immer enger. Auf der Suche nach Fußballtal­enten sind die Scouts der Klubs und Agenturen auch auf dem Land unterwegs. Es geht darum, möglichst jeden Begabten zu finden, bevor es andere tun. Leon van Empel (16) ist einer, der davon profitiert hat, dass auch in der Provinz intensiv nach veranlagte­n Jugendlich­en gesucht wird.

Der 16-Jährige spielte mit dem 1. FC Kleve gegen die JSG SGE/SV Bedburg-Hau. Ein Zuschauer stand am Rand, dem das Ergebnis völlig egal war. Er beobachtet­e allein die Fähigkeite­n der Akteure. Dass van Empel welche besitzt, erkannte der Mann, der für eine niederländ­ische ScoutingAg­entur arbeitet. Ein paar Wochen später kam er erneut. Diesmal zusammen mit seinem Chef. Im Duell gegen den Kevelaerer SV sahen sie sich den Auftritt des Klevers an. Dann bekam Leons Vater einen Anruf. Niederländ­ische Profiverei­ne suchten Spieler mit den Anlagen des 16-Jährigen für ihr Nachwuchst­eam. NEC Nijmegen, Vitesse Arnhem, SC Heerenveen zeigten Interesse. Nach einem Probetrain­ing fiel die Entscheidu­ng für Heerenveen, denn: „Hier wurde mir neben einem Platz im Kader auch eine Ausbildung angeboten.“

Leon van Empel ist in Kleve aufgewachs­en. Er hat die Karl-Kisters-Realschule mit der mittleren Reife abgeschlos­sen. Sein erster Verein war der SV Griethause­n. Über den BV DJK Kellen kam er zum 1. FC Kleve. Beim letzten Relegation­sspiel der B- Jugend der Rot-Blauen in der Saison 2016/17 um einen Platz in der Niederrhei­nliga durfte er nicht mehr auflaufen. Die Partie fand am 2. Juli statt, sein Vertrag in Heerenveen lief ab dem 1. Juli. Der 1. FC verlor das Duell gegen den SC Bayer Uerdingen mit 0:1. In den beiden QualiSpiel­en zuvor hatte van Empel drei der fünf Klever Tore erzielt.

Im Zuge des Wechsels hat sich für den 16-Jährigen nicht nur sportlich viel verändert. Er ging im Sommer zum niederländ­ischen Erstligist­en, und seine Eltern zogen zurück nach Kroatien, in die Heimat seines Vaters. In Kleve wohnt noch eine Schwester. Er kann der Trennung von seinen Eltern auch positive Seiten abgewinnen: „Es fällt mir schwer ohne sie, aber dadurch werde ich auch schneller selbststän­diger.“

Viel Zeit, um sich eigenständ­ig zu entwickeln, bleibt ihm jedoch nicht. Das Training gibt seiner Woche Struktur. Dienstags und donnerstag­s stehen zwei Einheiten auf dem Programm, montags, mittwochs und freitags jeweils eine, am Samstag ist das Spiel, und der Sonntag ist frei. Van Empel wohnt in Heerenveen bei einer Gastfamili­e, nur ein paar Minuten vom Platz entfernt. Um sieben Uhr beginnt für ihn der Tag. Wenn er nicht Fußball spielt, absolviert der Klever eine Ausbildung an einer Traineraka­demie. Drei Jahre dauert sie, am Ende habe er „eine Art Trainerdip­lom“erworben, so van Empel.

Das Training beim SC hat die Beschreibu­ng „profession­ell“verdient. „Wir haben für jeden Bereich

„Meine Übersicht

auf dem Platz muss besser werden“

Leon van Empel

SC Heerenveen

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