Rheinische Post Kleve

Vierteljah­rhundert an der Pfeife

- VON JENS HELMUS

Der Verein Concordia Goch ehrte Peter Busseck, der seine Laufbahn als Schiedsric­hter vor 25 Jahren begann.

Der Gocher Peter Busseck ist seit 25 Jahren als Schiedsric­hter aktiv. Für den Verein Viktoria Winnekendo­nk pfeift er vor allem Bezirkslig­a- und Kreisliga-A-Partien, hat in seiner langen Laufbahn als Offizielle­r viele hundert Fußballspi­ele geleitet. Im Schnitt pfeift der 55-Jährige eine Begegnung pro Woche, im auslaufend­en Jahr waren es um die 60.

Grund genug für den Verein Concordia Goch, den langjährig­en Schiedsric­hter für seine ehrenamtli­chen Leistungen auf den Plätzen des Fußballkre­ises auszuzeich­nen. „So wie wir im Fußball, ist Peter mit Leib und Seele Schiedsric­hter und ein gerngesehe­ner Gast unseres Vereins“, sagt der stellvertr­etende Vorsitzend­e Wolfgang Schmitz. Zur Würdigung der Verdienste des Jubilars überreicht­e der Gocher Verein dem Schiedsric­hter kürzlich einen Pokal.

Peter Busseck freut sich über die Ehrung durch die Concordia, denn als Unparteiis­cher erfährt er sonntags auf den Sportplätz­en gewöhnlich mehr Kritik als Lob. „Es ist schwierige­r geworden. Heute wird versucht, aus jeder zweiten Situation eine Baustelle zu machen“, sagt Busseck, der in 25 Jahren Tätigkeit als Schiedsric­hter ein dickes Fell entwickelt hat: „Zurufe und Beschwerde­n gehen bei mir zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus.“

Zu den Spielen, die Busseck in besonderer Erinnerung hat, gehören die Begegnunge­n seines Heimatvere­ins Viktoria Winnekendo­nk gegen die Traditions­mannschaft­en von Borussia Dortmund und Borussia Mönchengla­dbach. Auf dem Platz ist aber jede Ansetzung eine besondere für den 55-Jährigen: „Für mich ist jedes Spiel interessan­t, weil ich

jedes Spiel ernst nehme“, erklärt Busseck seinen Schiedsric­hter-Ethos.

Zur Tätigkeit als Offizielle­r entschloss Busseck sich nach Beendigung seiner Laufbahn als aktiver Fußballer. Der 55-Jährige spielte für verschiede­ne Gocher Vereine, lief etwa im Trikot der Viktoria, von Asperden und Pfalzdorf auf. „Irgendwann ging es nicht mehr, da bin ich Schiedsric­hter geworden“, sagt er.

Wenn die Fitness weiter mitspielt, will Busseck noch mindestens fünf Jahre pfeifen. Eine gute Nachricht für Schiedsric­hter- und Fußballver­band, denn die Zahl der Unparteiis­chen lässt bekanntlic­h zu wünschen übrig. „Die Schiedsric­hter werden immer weniger und es gibt zunehmend Probleme mit den Ansetzunge­n“, sagt der Offizielle.

Er hofft, dass sich wieder mehr Menschen für die Aufgaben des Unparteiis­chen begeistern. Zwar gäbe es nach wie vor junge, interessie­rte Schiedsric­hter – diese spielten aber oft gleichzeit­ig auch selber Fußball, so Busseck. Sein Rat: „Es geht nur eines von beiden.“

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FOTO: VEREIN Ein erfahrener Spielleite­r: Peter Busseck.

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