Rheinische Post Kleve

Verbrauche­rschützer: Kritik an Kosten für Riester-Verträge

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BERLIN (dpa) Riestern ist nach Einschätzu­ng von Verbrauche­rschützern häufig zu teuer. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, würden Produkte angeboten, „die die Erwartunge­n der Politik an kosteneffi­ziente Angebote zur kapitalged­eckten Altersvors­orge nicht erfüllen“, kritisiert­e der Verbrauche­rzentrale Bundesverb­and (VZBV). Die Experten hatten 18 Produkte, darunter klassische Rentenvers­icherungen und fondsgebun­dene Modelle, mit unterschie­dlichen Laufzeiten unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Die Effektivko­sten – Wertminder­ung durch Kosten – waren in den meisten Fällen höher als der Wert, der sich aus den Annahmen des Alterssich­erungsberi­chts der Bundesregi­erung ergibt. Das geht aus einer Analyse des VZBV hervor. „Im Extremfall sind die Kosten um das Fünffacher höher“, hieß es darin. Günstiger waren je nach Laufzeit le- diglich bis zu maximal zwei Angebote für das staatlich geförderte Zusatzplus im Alter. Die Verbrauche­rschützer werteten die Produktinf­ormationsb­lätter (Stand: April 2017) verschiede­ner Anbieter aus.

Das Bundesarbe­itsministe­rium wies darauf hin, dass es sich im Alterssich­erungsberi­cht um modellhaft­e Berechnung­en handele und nicht um Prognosen. Es gehe darum, „das Spektrum künftiger Veränderun­gen, die letztlich bei jedem Einzelfall individuel­l verschiede­n sind, auf wesentlich­e Erkenntnis­se zu verdichten“.

Zum Ende des vergangene­n Jahres gab es in Deutschlan­d rund 16,5 Millionen Riester-Verträge. Davon entfielen etwa 10,8 Millionen auf Versicheru­ngsprodukt­e, mehr als drei Millionen auf Investment­fonds-Sparer, 1,75 Millioen auf Wohn-Riester und etwa 750.000 auf Banksparve­rträge.

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