Notfallversorgung besser organisieren
Bei der Notfallversorgung ist die Erkenntnis, wie die Behandlung der jährlich Millionen von Patienten besser organisiert werden kann, längst vorhanden. Die Lösung sind Arztgemeinschaften von Praxis- und Klinik-Medizinern unter einem Dach, die gemeinsam die Fälle schnell nach Dringlichkeit und Behandlungsart an den richtigen Arzt verweisen können. Für die Patientenversorgung wäre das auch die beste Variante: fachlich fundierte Behandlung, kürzere Wartezeiten. Allein an der Umsetzung hapert es.
Die Ärzte rufen nach mehr Geld für die Realisierung eines solchen Konzepts. Möglicherweise muss tatsächlich langfristig mehr in die Notfallversorgung investiert werden. Da eine gemeinsame Notfall-Versorgung von Arztpraxen und Krankenhäusern aber auch effizienter sein wird als das bisherige System, werden keine Milliarden-Summen notwendig sein.
Auch die Patienten können einen Beitrag zur besseren Notfallversorgung leisten, indem sie mit gesundem Menschenverstand ihr Problem betrachten und nicht mit Bagatellen die Notaufnahmen verstopfen. Für kleinere medizinische Probleme sollte man immer noch die regulären Sprechenzeiten von Montag bis Freitag abwarten. BERICHT ÄRZTE WOLLEN AUFNAHME . . ., TITELSEITE
ETrump, der Trottel
in Enthüllungsbuch über die Zustände im Weißen Haus unter Donald Trump hat in Washington eingeschlagen wie eine Bombe. Der mächtigste Mann der westlichen Welt wird darin als unzurechnungsfähiger, selbstverliebter Trottel dargestellt, seine Entourage als ahnungslose Truppe von Ja-Sagern und skrupellosen Karrieristen. Auch wenn man nicht sagen kann, ob das alles wahr ist, so deckt sich doch vieles davon mit den Eindrücken, die man im ersten Amtsjahr Trumps gewinnen konnte.
Aber, man täusche sich nicht: Über dieses SkandalBuch wird Donald Trump nicht stolpern. Seine Anhänger werden es nur als erneuten Versuch politischer Gegner bewerten, ihren Helden mit Schmutz zu bewerfen. Auch den Kampf mit seinem einstigen Strategieberater Steve Bannon über die Meinungshoheit im rechtspopulistischen Lager scheint Trump zu gewinnen. Was ihm dagegen gefährlich werden kann, sind die in dem Buch enthaltenen Aussagen von Mitarbeitern über mutmaßlich illegale Kontakte zur russischen Regierung. FBI-Sonderermittler Robert Mueller wird die Passagen mit Interesse lesen. BERICHT
Zeitenwende
Die Lage der CSU ist kompliziert. Sie hat das Jahr mit einigem Theaterdonner, Forderungen nach einer bürgerlich konservativen Wende und einer schärferen Zuwanderungspolitik begonnen. Im Bund baut Parteichef Horst Seehofer an einer nächsten großen Koalition in Berlin. Im Herbst sind Landtagswahlen.
Rechts von der Partei schöpft die Alternative für Deutschland im Lager der Unzufriedenen, der Vergessenen, der Globalisierungsverlierer. Und der angekündigte Wechsel von Seehofer zu seinem Dauerrivalen Markus Söder an der Spitze der Staatskanzlei wird von vielen Wählern nur als Scheinfriede empfunden. Sie wenden sich enttäuscht ab.
Söder würde mittlerweile bereits als passables Ergebnis bescheinigt, wenn er die CSU wieder über die 40-Prozent-Marke bringen würde.
Die CSU, lange von Kopf bis Fuß auf absolute Mehrheit eingestellt, kämpft – beschäftigt mit sich selbst – um ihre Macht. Sie erlebt eine Zeitenwende.
In Bayern gehen die Uhren anders? Sie müssen neu gestellt werden. BERICHT