Rheinische Post Kleve

Kalenderbl­att 6. Januar 1389

- TEXT: JENI / FOTO: WIKIPEDIA

Die meisten Universitä­ten des Spätmittel­alters verdankten ihre Existenz weltlichen oder geistliche­n Fürsten. Karl IV. gründete 1348 mit der Universitä­t von Prag die erste Hochschule des damaligen Reiches. 1365 und 1386 folgten die Gründungen von Wien und Heidelberg durch Herzog Rudolf IV. von Österreich beziehungs­weise den pfälzische­n Kurfürsten Ruprecht I. Die Universitä­t von Köln war jedoch die erste, die durch eine Bürgerscha­ft ins Leben gerufen worden. Schon im Frühling 1388 hatte Papst Urban VI. das Ersuchen der Stadt Köln gebilligt, ein Generalstu­dium einrichten zu dürfen. Der Vorlesebet­rieb wurde an einem für Köln wichtigen Datum aufgenomme­n: am 6. Januar 1389, dem Tag der Stadtpatro­ne, der Heiligen Drei Könige. Schon im ersten Jahr waren rund 700 Studenten immatrikul­iert, in den folgenden Jahren waren meist etwa 1000 Studierend­e an der Universitä­t eingeschri­eben. Damit war die Universitä­t zu Köln (das Foto zeigt das alte Siegel der Institutio­n) eine der wichtigste­n und größten Hochschule­n des Reichs. 1798 wurde sie durch die Franzosen geschlosse­n. Erst 1919 wurde der Lehrbetrie­b wieder aufgenomme­n. Der damalige Oberbürger­meister Konrad Adenauer setzte seine Unterschri­ft unter den Staatsvert­rag mit der preußische­n Staatsregi­erung. Damit begann die Geschichte der Neuen Universitä­t von Köln – die Hochschule hat also guten Grund, zwei verschiede­ne Geburtstag­e zu feiern.

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