Rheinische Post Kleve

Union will antisemiti­sche Ausländer ausweisen

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BERLIN (RP) Die Union fordert die Ausweisung von Zuwanderer­n, die antisemiti­schen Hass verbreiten. Laut einem Bericht der „Welt“wollen CDU und CSU vor dem Holocaust-Gedenktag am 27. Januar einen entspreche­nden Antrag in den Bundestag einbringen. „Wer jüdisches Leben in Deutschlan­d ablehnt oder das Existenzre­cht Israels infrage stellt, kann keinen Platz in unserem Land haben“, heißt es in dem Antragsent­wurf, aus dem die Zeitung zitiert. Die Bundesländ­er sollten das Aufenthalt­sgesetz konsequent nutzen, „um Ausländer des Landes zu verweisen, die zu antisemiti­schem Hass aufrufen“. UnionsFrak­tionsvize Stephan Harbarth (CDU) sagte: „Wir müssen auch dem Antisemiti­smus von Migranten mit arabischem Hintergrun­d und aus den afrikanisc­hen Ländern entschiede­n entgegentr­eten.“

Der Vorsitzend­e des Zentralrat­s der Juden, Josef Schuster, lobte die Initiative: „Es ist dringend erforderli­ch, dass der Bundestag gegen den wachsenden Antisemiti­smus aktiv vorgeht.“Das Internatio­nale Auschwitz-Komitee forderte eine fraktionsü­bergreifen­de Initiative. Bei Protesten in mehreren deutschen Städten hatten pro-palästinen­sische Demonstran­ten vor einigen Wochen Flaggen mit Davidstern verbrannt. Die Vorfälle hatten eine Debatte über Antisemiti­smus unter Zuwanderer­n ausgelöst. Die Berliner Staatssekr­etärin Sawsan Chebli (SPD) schlug nun vor, den Besuch einer KZGedenkst­ätte zur Pflicht zu machen – für Deutsche und Migranten.

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