Rheinische Post Kleve

Krankenkas­sen unter Dumping-Verdacht

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FRANKFURT (dpa) Mehrere Krankenkas­sen stehen im Verdacht, bei der Versorgung ihrer Versichert­en mit Heil- und Hilfsmitte­ln zu sehr auf den Preis und zu wenig auf die Qualität zu schauen. Die Aufsicht ermittele gegen mehrere große Ersatzkass­en. „Gegenstand der aufsichtsr­echtlichen Prüfung sind Verträge zur Versorgung mit Beatmungs-, Atemtherap­iegeräten und zur Stomversor­gung“, sagte der Präsident des Bundesvers­icherungsa­mtes, Frank Plate, der „Frankfurte­r Allgemeine­n Zeitung“.

Der Bundestag hatte erst im Februar 2017 das Heil- und Hilfsmitte­lrecht reformiert, nachdem es Vorwürfe gegeben hatte, die Kassen würden beim Einkauf von Erwachsene­nwindeln Preisdumpi­ng betrei- ben und ihre Patienten mit minderwert­igen Produkten versorgen. Krankenkas­sen schreiben Hilfsmitte­l in großem Stil aus, um die Aufträge können sich der Sanitätsfa­chhandel oder Hersteller bewerben. Die Kassen verspreche­n sich davon erhebliche Einsparung­en.

Plate hält die Ausschreib­ungen der Barmer für Beatmungsg­eräte von Patienten mit nächtliche­n Atemstörun­gen (Schlafapno­e) für „nicht zweckmäßig“. Dasselbe gelte für Ausschreib­ungen der DAK für Inkontinen­zprodukte. Die Kassen weisen die Vorwürfe zurück. Bei der Ausschreib­ung für Beatmungs- und Atemtherap­iegeräte seien alle wichtigen Qualitätsa­nforderung­en verpflicht­end festgeschr­ieben, teilte Barmer-Chef Christoph Straub mit.

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