Rheinische Post Kleve

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Partien zeigt sich, dass alle fünf eine wichtige Rolle in ihren Teams spielen. Und nicht auf der Bank oder gar im Reservetea­m versauern.

Besonders die Entwicklun­g der beiden Liga-Neulinge Maximilian Kleber (25, Dallas Mavericks) und Daniel Theis (26, Boston Celtics) überrascht auch Bundestrai­ner Henrik Rödl. „Maxis Entwicklun­g ist eine der großen Erfolgssto­rys“, sagt Rödl im Gespräch mit unserer Redaktion. „Dass er Basketball spielen kann, hat mich nicht überrascht. Aber dass Dallas ihn direkt so viel einsetzen würde und er dann auch gleich einschlägt, ist schon toll.“Kleber, der ebenso wie Nowitzki aus Würzburg stammt und bis zum Sommer beim FC Bayern München spielte, durfte in bislang 35 Spielen für Dallas auf dem Flügel auflaufen, in 26 davon sogar von Beginn an. Durchschni­ttlich 19 Minuten steht er auf dem Feld – und nutzt diese Zeit für knapp sechs Punkte pro Spiel. Beachtlich­e Werte für einen Neuling, der bislang nur in Europa spielte.

Damit hat Kleber auch großen Anteil an der aufsteigen­den Form der Mavericks, die nach einem schwachen Saisonstar­t derzeit um den Anschluss an die Play-Off-Plätze kämpfen.

Auch der zweite deutsche Rookie, Daniel Theis, überzeugt. „Daniels Situation ist die überrasche­ndste neben der von Maxi, weil er in einer der besten Mannschaft­en der Liga auch wirklich spielt“, sagt Henrik Rödl. So erzielt der Ex-Bamberger in durchschni­ttlich 13 Minuten knapp fünf Zähler und schnappt sich vier Rebounds für die Celtics. „In einer Mannschaft, die mit so vielen überragend­en Akteuren besetzt ist, im ersten Jahr derart einzusteig­en, ist eine besondere Leistung“, lobt Rödl den 26-Jährigen.

Der Bundestrai­ner hat aber natürlich auch die Situation der weiteren drei deutschen NBA-Akteure im Blick. „Was Dirk mit seinen 39 Jahren immer noch abruft, ist Wahnsinn“, sagt Rödl mit Blick auf Nowitzki, der in Dallas den Generation­swechsel anführt und seine Führungsro­lle langsam aber sicher abtritt. Dennoch reicht es immer noch für knapp zwölf Punkte pro Spiel.

Zumindest statistisc­h läuft es auch für Dennis Schröder in seiner bereits fünften NBA-Saison nach Maß. Knapp 20 Punkte erzielt der Aufbauspie­ler in durchschni­ttlich 32 Minuten Spielzeit, gibt rund sieben Vorlagen pro Partie und konnte im Vergleich zur Vorsaison auch seine Trefferquo­te noch einmal steigern. Nachdem sein Klub, die Atlanta Hawks, sich im Sommer zu einem Neuanfang entschied, ist der 24-jährige Braunschwe­iger klarer Anführer des Teams. „Er hat ja schon in der vergangene­n Saison damit angefangen und auch bei der Nationalma­nnschaft gezeigt, dass er ein Team leiten kann. Dazu ruft er sehr gute Leistungen ab“, weiß Henrik Rödl. „Leider ist das Team um ihn herum in diesem Jahr nicht besonders.“Daher sind die Hawks trotz Schröders Leistungen derzeit das zweitschle­chteste Team der Liga.

Im Tabellenke­ller befand sich bis zuletzt auch Paul Zipser (23) mit den Chicago Bulls. „Er hatte eine kleine Delle, auch weil er Verletzung­sprobleme hatte. Aber inzwischen spielt er und kommt zurück in seinen Rhythmus“, berichtet Rödl. Zipsers Rolle sei besonders, da der Flügelspie­ler immer die besten Akteure des Gegners verteidige­n müsse. „Aber er kann das. Er hat die Größe und die Athletik dazu. Ich bin gespannt, was sich in Chicago noch entwickelt.“

Egal, wie es auch ausgeht: Der deutsche Basketball scheint für die Zeit nach Nowitzki gerüstet.

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FOTO: DPA Dirk Nowitzki (li.) beobachtet Maximilian Kleber (Mi.) und Dennis Schröder. Beide könnten gemeinsam mit Daniel Theis und Paul Zipser eine neue Ära im deutschen Basketball begründen.

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