9. Januar 1960 Baubeginn Assuan-Damm
Seit Jahrtausenden leben Menschen im Niltal, angelockt vom fruchtbaren Boden, der durch das jährliche Hochwasser regelmäßig gedüngt und bewässert wurde. Doch die Abhängigkeit vom Nil barg immer auch Gefahren: Blieb beispielsweise der Wasserstand niedrig, plagten Missernten und Hungersnöte die Region und ihre Bewohner. Ein erster Staudamm, der von 1882 bis 1902 in der Nähe der Stadt Assuan errichtet wurde, erwies sich bald als zu klein. Am 9. Januar 1960 begannen die Bauarbeiten für ein Jahrhundertprojekt: den AssuanStaudamm. Durch ihn entstand der riesige NasserSee. Finanziert wurde der Mega-Bau vor allem von der Sowjetunion, weshalb zur Eröffnung des ersten Bauabschnitts 1964 auch deren Machthaber Nikita Chruschtschow anreiste. 2000 sowjetische Ingenieure und 30.000 ägyptische Arbeiter wirkten bei den insgesamt mehr als zehnjährigen Bauarbeiten mit, 400 kamen dabei ums Leben. Rund 100.000 Anwohner wurden umgesiedelt. Zahlreiche historische Bauten versanken in den Fluten oder wurden – wie der berühmte Tempel von Abu Simbel – abgebaut und an anderer Stelle neu errichtet. Der Staudamm linderte auch die Folgen mehrerer NilHochwasser, hatte aber auch negative Konsequenzen. Aus heutiger Sicht wird der Bau vor allem als massiver Eingriff in ein Öko-System gesehen, der den Fischbestand im Nil und die Landwirtschaft in der Region für immer verändert hat.