Rheinische Post Kleve

Hilferufe in der Warteschle­ife

- VON PETER JANSSEN

Regelmäßig wird über die ärztliche Notfallver­sorgung am Wochenende geklagt. Allein die Suche nach dem diensthabe­nden Arzt kann dauern. Patienten klagen über Wartezeite­n an der Hotline von mehr als 30 Minuten.

KLEVE Als der Vater am Samstagvor­mittag von den Einkäufen nach Hause kommt, findet er seine Tochter zusammenge­kauert auf dem Boden liegend. Sie hat Regelschme­rzen. Die Beschwerde­n treten ständig auf, doch diesmal sind sie qualvoll. Die 15-Jährige hat schon zwei Schmerztab­letten eingenomme­n, die ohne Wirkung blieben. Die Unterleibs­krämpfe werden immer stärker, es bleibt nur der Weg zum Notdienst. Doch bevor sie dort ankommt, vergehen Stunden.

Schon an den Namen des zuständige­n Arztes zu kommen, ist eine Herausford­erung. Erfahren kann man diesen unter der bundesweit­en Notrufnumm­er 116 117. Zehn Minuten in der Warteschle­ife vergehen, bevor der Vater aufgibt. Er ruft im Krankenhau­s an, um dort zu erfahren, welcher Mediziner Dienst hat. Auch hier erfolglos. Die Dame am Telefon erklärt, man wisse selbst nicht, wer zuständig sei: „Wir probieren auch schon mehr als eine Stunde unter der Rufnummer jemanden zu erreichen.“

Der Vater ist mit seinem Kind auf dem Weg zum Krankenhau­s, als sich nach 30 Minuten Wartezeit am anderen Ende der Hotline doch noch jemand meldet. Die Mitarbeite­rin des Call-Centers erklärt, es sei viel zu tun, deshalb dauere es so lange, außerdem sei

Newspapers in German

Newspapers from Germany