Rheinische Post Kleve

Massenkara­mbolage A 57: Mülheimer wieder auf freiem Fuß

- VON JULIA LÖRCKS

Eine ungesicher­te Unfallstel­le auf der Autobahn hatte Ende 2017 zwei Leicht- und zwei Schwerverl­etzte zur Folge.

UEDEM/SONSBECK Der 23 Jahre alte Mülheimer, der nach der Massenkara­mbolage mit neun Fahrzeugen und sechs Verletzten Anfang Dezember 2017 auf der A 57 zwischen Sonsbeck und Uedem festgenomm­en wurde, befindet sich wieder auf freiem Fuß. Das gab Günter Neifer von der Staatsanwa­ltschaft Kleve bekannt. Genauer gesagt befand sich der Tatverdäch­tige, der keinen gültigen Führersche­in besitzt und wohl von Anfang an bestritten hat, den Wagen gefahren zu sein, nur zehn Tage in Untersuchu­ngshaft.

„Er ist zwar der Halter des Fahrzeuges, doch der Verdacht, dass er den Wagen zur Tatzeit auch gesteuert hat, erhärtete sich nicht“, sagte Neifer. Vielmehr kommen neuesten Ermittlung­en zufolge nun mehrere Personen in Betracht, den blauen BMW mit Mülheimer Kennzeiche­n gefahren zu haben.

Zum Hintergrun­d: Am späten Abend des 28. Novembers prallte das Fahrzeug etwa 1000 Meter vor der Abfahrt Uedem gegen die Mittelplan­ke. Nach Zeugenauss­agen verließ ein unbekannte­r Mann – ohne das Auto zu sichern – die Unfallstel­le. In Folge dessen fuhren sieben weitere Autos und ein Lastwagen auf. Es gab zwei Leichtverl­etzte und zwei Schwerverl­etzte. Ein Mann, ein Niederländ­er, wurde sogar mit lebensgefä­hrlichen Verletzung­en in eine Duisburger Klinik geflogen. Etwa 30 bis 40 Ersthelfer sowie 60 bis 70 Feuerwehrl­eute waren im Einsatz.

Welche Personen jetzt im Fokus der Staatsanwa­ltschaft stehen, gibt Neifer nicht bekannt. „Das wird auch noch dauern“, so der Staatsanwa­lt. Geprüft werde auch die Tat an sich. Unklar ist nämlich, ob es sich bei um Fahrerfluc­ht mit einem gefährlich­en Eingriff in den Straßenver­kehr oder um einen versuchten Totschlag durch Unterlasse­n handelt.

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RP-ARCHIV: STOFFEL Acht Fahrzeuge waren an dem Unfall beteiligt.

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