Rheinische Post Kleve

Politikver­hindert Wohneigent­um

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Das Handlungsk­onzept Wohnen der Stadt Düsseldorf verlangt eine Mindestquo­te bei Neubauten für preisgedäm­pfte und öffentlich geförderte Wohnungen. Insbesonde­re der preisgedäm­pfte Teil von zehn bis 20 Prozent des Gesamtvolu­mens schenkte unter anderem jungen Familien mit mittleren Einkommen Hoffnung, sich eine bezahlbare Eigentumsw­ohnung zu sichern.

Eine sinnvolle Altersvors­orge und langfristi­ge Bindung der Bürger an die Stadt. Doch wurde seit dem Inkrafttre­ten 2013 keine preisgedäm­pfte Eigentumsw­ohnung gebaut. Warum? Weil der geforderte Quadratmet­er-Kaufpreis von maximal 2500 Euro unrealisti­sch war. Am 1. Februar entscheide­t der Rat der Stadt über eine Anpassung. Die Empfehlung der Verwaltung in enger Abstimmung mit der Wohnungswi­rtschaft und der Stadtspark­asse liegt bei 3400 Euro pro Quadratmet­er. Nachweisli­ch ein Kaufpreis, dessen Finanzieru­ngsbelastu­ng für die Bürger unter einer vergleichb­aren Miete liegt. Für den Bauträger trotz hoher Grundstück­spreise, Baukosten und mehr gerade so darstellba­r.

Allerdings wird sich die Politik dagegen entscheide­n und die Grenze auf 2950 Euro festlegen. Verhängnis­voll, denn nun werden statt günstigen Eigentumsw­ohnungen preisgedäm­pfte Mietwohnun­gen gebaut, deren Mieten in zehn Jahren wieder steigen. Der Bauträger wird die Preise für den frei finanziert­en Wohnungsba­u erhöhen müssen, so dass die Kaufpreise weiter steigen. Allein 200 Eigentumsw­ohnungen in der Innenstadt werden dieses Jahr nicht gebaut und mit Sicherheit auch in Zukunft keine weiteren, bis sich die Politik besinnt.

Werner Horn Der Autor ist Prokurist und Leiter Bauträgerv­ertrieb Rheinland von Corpus Sireo Makler.

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