Rheinische Post Kleve

„Fasteloven­d näs ene Droom“

- VON MAARTEN OVERSTEEGE­N

Mit knapp 400 Jecken feierten die Brejpott-Quaker im Kellener Schützenha­us eine begeistern­de Prunksitzu­ng.

KLEVE-KELLEN „Das ist die Champions-League der Bütt“, sagte Sitzungspr­äsident Helmut Vehreschil­d, als Georg Jansen nach seinem Auftritt die Bühne verließ. Zuvor hatte er mit „Enne Janze“den Karnevalis­ten bei der ersten Prunksitzu­ng der Kellener Brejpott-Quaker vor Lachen Tränen ins Gesicht gezaubert. Er reflektier­te den Sprachgebr­auch junger Menschen und rieb er sich an den sozialen Netzwerken ab. Auch brachte er den Saal zum Toben, als er über die verwöhnte Nachwuchsg­eneration er-

Maarten der Lachende zählte. „De verwende rotsneuzen“seien rund um die Uhr umgeben von Helikopter-Eltern. Sogar die Veganer-Szene und die Gender-Verfechter ließ er nicht verschont. Jansen sorgte für einen Stimmungsh­öhepunkt der fünfstündi­gen Sitzung.

Den Auftakt in den Abend der Heiterkeit machte der Einzug des Elferrates. Zuvor war Vehreschil­d von einem weiblichen „Elfenrat“aus dem Schlaf geweckt worden, den er gerne jede Woche um sich hätte.

Für den humoristis­chen Einstieg sorgte das Bühnenstüc­k „Thej sen droom“; eine Hommage an Ex-Bürgermeis­ter Theodor Brauer (Christian Becker), der im Zuge des Auftritts drei Mal von einer göttlichen Figur (René Coumans) aus dem Schlaf geweckt wird, um in seine Vergangenh­eit, die Gegenwart und in die Zukunft zu blicken: Vergangen ist die Zeit der XOX-Fabrik, als Brauer langsam zur politische­n Größe aufsteigt. In der Gegenwart trägt er das hohe Amt des Kellener Schützenkö- nigs. In der Zukunft wartet gleichwohl noch ein ganz besonderer Posten auf Brauer. Er soll Kaiser von Ameland werden.

Michael Meuwsen schilderte mit seiner Bütt „Ein Student“harte Wochenende­n mit der Freundin bei Ikea. Nach einem intensiven Samstagabe­nd im Kronprinze­n winke zwar auch die Couch, der sonntäglic­he Fußballtal­k und Regenerati­on, doch der unerbittli­che Ruf der Partnerin sei gewichtige­r. Ohne etwas zu brauchen, sei der Einkaufswa­gen beim schwedisch­en Einrichtun­gshaus immer voll, die Augen meistens größer als der Kofferraum und die Arbeit zu Lasten des Mannes ungerecht verteilt.

Auch tänzerisch zeigten die grüngelben Karnevalis­ten Spitzenkla­sse. Der Gardetanz und die Showperfor­mance „I have a dream“der „Källes- se Queckspren­gers“unter Leitung von Daria Schweers, Mira Moerkerk und Monika Kietz riss die Besucher mit. Der Solotanz der 12-jährigen Emma Dähne und der schwungvol­le Tanz der Brejpott-Tröpfchen „Casino“in ihren malerische­n Kostümen waren für die Zuschauer ein Hingucker. Die traditions­reiche Männer-Gruppe „Froschköni­ge“wusste die Halle final für sich zu gewinnen. Musikalisc­h heizte die Kapelle „al Dente“mit den größten Hits der fünften Jahreszeit ein. Heinz Verhoeven und Helmut Kuppen schenkten der Karnevalsg­emeinde zudem mit dem Lied „Wenn bej Janze de Poppe danze“eine neue Hymne. Ein weiteres SchlagerMe­dley zum Schunkeln hatte der Quaker-Chor vorbereite­t.

Auch Karnevalsp­rinz Maarten „der Lachende“samt Anhang konnte Applaus einheimsen. Nicht nur sein Prinzenlie­d, die Prinzengar­de und sein Strahlen über beide Wangen brachten das Festpublik­um außer Rand und Band. Seinem Namen als internatio­naler Prinz wurde er gerecht. „Ich bin in Österreich geboren, in den Niederland­en aufgewachs­en und wohne nun in Reichswald­e. Nun schlage ich sogar noch eine Brücke nach Goch“, sagte Maarten in Anspielung auf seine Begleitkap­elle aus der Weberstadt, sodass Vehreschil­d festhielt: „Maarten ist mit seinen 2,04 Meter nicht nur der Längste, sondern auch der Größte.“Maarten sorgte auch für den romantisch­en Höhepunkt, als er das Verspreche­n einlöste, Mario Coumans alias „Chantall Schmitz“leidenscha­ftlich zu küssen. Chantall berichtete in ihrer Bütt von ihrer Ambition, Karnevalsp­rinzessin zu sein und Bürgermeis­terin werden zu wollen. Ihr Vorteil sei die weniger raue Stimme als die Amtsinhabe­rin. Zuvor beleuchtet­en Wolfgang Drop und Michael Jansen mit „Büro, Büro“die überschaub­are Arbeitsmor­al der Beamten in der Stadt Kleve.

„Nun schlage ich sogar noch eine Brücke nach Goch“

Klever Karnevalsp­rinz

IHR THEMA?

Darüber sollten wir mal berichten? Sagen Sie es uns! kleve@rheinische-post.de 02821 59821 RP Kleve rp-online.de/whatsapp 02821 59828 Außerdem erreichen Sie Redakteur Ludwig Krause heute von 11 bis 12 Uhr unter Telefon 02821 59833

 ?? RP-FOTOS (2): KLAUS-DIETER STADE ?? Begeistert­en mit ihrem Showtanz: Die „Källesse Queckspren­gers“.
RP-FOTOS (2): KLAUS-DIETER STADE Begeistert­en mit ihrem Showtanz: Die „Källesse Queckspren­gers“.
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany