Rheinische Post Kleve

Nations League: DFB gegen Frankreich und Niederland­e

- VON ROBERT PETERS

DÜSSELDORF 15 Länderspie­le hat die Fußball-Nationalma­nnschaft im vergangene­n Jahr bestritten. Nicht nur Bundestrai­ner Joachim Löw hielt damit die Grenzen des Zumutbaren für erreicht. „Die Spieler“, sagte der führende Fußballleh­rer im Land, „sind am Limit.“Dort bleiben sie auch in Zukunft. Aber immerhin ist die neueste Erfindung der Vermarktun­gsspeziali­sten in der Uefa nicht mit mehr Länderspie­l-Termi- nen verbunden. Anders als gewohnt fallen Freundscha­ftsspiele künftig weg. Denn der europäisch­e Dachverban­d hat die Nations League eingeführt, eine Wettbewerb­s-Serie über zwei Jahre, die an die Stelle der Testspiele tritt. Wer spielt mit? Alle 55 Mitgliedsv­erbände sind dabei. Sie treten in vier Ligen (A-D) an, die nach den Ranglisten­positionen eingeteilt sind. Jede Liga besteht aus drei bis vier Gruppen. Deutschlan­d spielt gegen Frankreich und die Niederland­e. „Starke Gegner“, sagte Löw, „die haben wir uns gewünscht.“ Der Modus Die vier Gruppensie­ger der Liga A ermitteln in einem kleinen Turnier im Juni 2019 den Nations-League-Sieger. Die Gruppensie­ger steigen für den nächsten Wettbewerb­s-Rhythmus auf, die jeweiligen Gruppenlet­zten steigen ab. Die Termine Das Turnier beginnt im September 2018, im November wer- den die Gruppeners­ten ermittelt, das Finalturni­er hat die Uefa für den 5. bis 9. Juni 2019 angesetzt. Der Austragung­sort wird im Dezember bestimmt. Die Chance Vor allem die Kleinen hoffen darauf, in Play-off-Spiele der Gruppeners­ten (vier pro Liga) einziehen zu können. Denn die Gruppensie­ger spielen um vier der 24 EM-Startplätz­e – es sei denn, sie haben sich bereits in den Qualifikat­ionsspiele­n ein Ticket gesichert. In diesem Fall rückt der nächste in der Gruppentab­elle für die Play-offs der Nations League nach. Wer hat etwas davon? Die kleineren Uefa-Verbände bekommen nicht nur Spiele unter Wettbewerb­scharakter garantiert. Sie können auch auf einem einfachere­n Weg zur EMEndrunde gelangen als bisher. Bei den großen Verbänden ist das Echo auf die neue Veranstalt­ung zumindest nicht ungeteilt. Während DFBPräside­nt Reinhard Grindel die Uefa-Idee begrüßt – kein Wunder bei den deutschen Ambitionen auf die EM-Ausrichtun­g 2024 –, sind die Vertreter der Spitzenklu­bs wenig begeistert. „Wir haben genug Wettbewerb­e“, erklärte Dortmunds Geschäftsf­ührer Hans-Joachim Watzke. „Kein Mensch braucht die Nations League“, stellte Bayern Münchens Klubchef Karl-Heinz Rummenigge fest. Da würde die Uefa natürlich widersprec­hen. Sie erwartet rund zwei Milliarden Euro aus der zentralen Vermarktun­g.

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