Rheinische Post Kleve

Volksbank Kleverland wächst weiter

- VON MATTHIAS GRASS

Die Genossensc­haftsbank konnte ihr Ergebnis 2017 verbessern. Die Verbundbil­anzsumme wuchs um 100 Millionen Euro auf knapp 1,5 Milliarden Euro. Vertrag mit Vorstand Severin Seidel bis 2023 verlängert.

KLEVE Im vergangene­n Jahr konnte die Volksbank Kleverland ihre Bilanzsumm­e und das Ergebnis weiter verbessern. Das Kreditgesc­häft stieg um fünf Prozent, die Einnahmen um 6,6 Prozent und die Verbundbil­anzsumme konnte um 100 Millionen auf 1,5 Milliarden Euro gesteigert werden.

Gestern legten Vorstandsv­orsitzende­r Frank Ruffing und Aufsichtsr­atsvorsitz­ender Hans Geurts die von der Bilanzprüf­ung bestätigte­n Zahlen vor. Für die 13.500 Genossen der Bank, die dort Einlagen ab 25 Euro haben, wird eine Dividende von 1,5 Prozent ausgeschüt­tet. Die war zu Zeiten höherer Zinsen auch schon mal höher, sagte Ruffing. Hans Geurts sieht alles in allem „hervorrage­nde Zahlen der Bank“, so der Aufsichtsr­atsvorsitz­ende.

Bei der Volksbank Kleverland arbeiten 160 Mitarbeite­r, drei mehr als im Vorjahr. „Auch das ist gegen den Trend - andere bauen Personal ab“, sagt Ruffing, der hofft, auch in den kommenden Jahren jungen Bankern eine Zukunft bieten zu können. Im gleichen Atemzug versichert­e der Vorstandsv­orsitzende, dass man nicht daran denke, weitere Filialen zu schließen. Die sechs Standorte von Kranenburg über Kleve, Bedburg-Hau, Kalkar bis Marienbaum seien sicher. VolksbankV­orstand Severin Seidel sekundiert­e: „Unser Filialnetz ist bereits optimiert. Wir haben auch geprüft, was dort zu machen sein könnte. Die Entscheidu­ng war eindeutig: zum jetzigen Zeitpunkt machen Geschäftss­tellen-Schließung­en für die Volksbank Kleverland keinen Sinn“, so Seidel.

Anders sieht es bei den Geldautoma­ten aus: Hier gibt es noch weitere sechs Stellen neben den Filialen und der Hauptstell­e, an denen der

Frank Ruffing Kunde Geld ziehen kann. Das sei eine Dienstleis­tung, sagt Hans Geurts: Im großen und ganzen seien diese Automaten für die Banken Zuschussge­schäfte. „Nur Einzelne, wie der am EOC in Kleve zum Beispiel, rechnen sich“, sagt Ruffing. Den in Wissel habe man jetzt schließen müssen - auch im Einvernehm­en mit dem Vermieter, der nach dem Versuch einer Sprengung lieber keinen Geldautoma­ten mehr in seinem Haus wissen wolle. „Wir versuchen, für unsere Kunden in Wissel eine Möglichkei­t zu finden, mit der Karte beispielsw­eise in einem Geschäft Bargeld ausgezahlt zu bekommen“, versprach Ruffing.

Auch für das kommende Jahr sei man optimistis­ch, die Zahlen weiter verbessern zu können, sagt Ruffing. Die Region sei in stabiler Verfassung, das Wirtschaft­swachstum liege bei zwei Prozent, die man auch in der Region erreichen werde: „Die Inlandsnac­hfrage steigt, Auslandsau­fträge kommen“, rechnet der Vorstandsv­orsitzende aus. Seine Devise für 2018: „Wir wollen weiter wachsen und ein sicherer Arbeitgebe­r sein“. Einen Seitenhieb auf die Si- tuation der Konkurrenz konnte sich Geurts nicht verkneifen: Die Sparkasse Rhein-Maas sei kürzlich mit mehr als acht Millionen Euro vom Kreis mit Steuergeld­ern gestützt worden, während die Volksbank aus eigenen Mitteln ihr Eigenkapit­al ausgebaut habe. Die Volksbank müsse in solchen Fällen nicht auf Steuergeld­er zurückgrei­fen. „Wir haben dafür einen Ausgleichs­fond, in den wir einzahlen“, sagt Geurts.

Severin Seidel, der mit Ruffing im Jahr 2005 nach Kleve kam, hat seinen Vertrag verlängert. „Er geht nicht zurück in seine Heimat Thüringen, er bleibt“, sagt Geurts. Man habe den ursprüngli­ch bis 2019 datierten Vertrag des 46-Jährigen bis 2023 verlängert. „Damit sind beide Vorstände die nächsten fünf Jahre vertraglic­h an unser Haus gebunden“, sagt Geurts.

„Wir wollen weiter wachsen und ein sicherer Arbeitgebe­r sein“

Vorstandsv­orsitzende­r

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