Rheinische Post Kleve

Bedburg-Hau rechnet mit Überschuss

- VON MONIKA HARTJES

1,55 Millionen Euro betrug Bedburg-Haus Defizit 2017. Für das laufende Jahr ist ein Plus von 300.000 Euro geplant.

BEDBURG-HAU Der Haushaltsp­lan 2018 der Gemeinde Bedburg-Hau ist vom Rat einstimmig verabschie­det worden. „Die vergangene­n Jahre waren geprägt von zu erwartende­n, oftmals enormen Defiziten. Für 2018 können wir durchatmen. Nach den von unserem Kämmerer Georg Fischer prognostiz­ierten Zahlen darf mit einem Überschuss von rund 300.000 Euro gerechnet werden“, sagte CDU-Fraktionsv­orsit-

„Die Zahlung der Gewerbeste­uer hat einen maßgeblich­en Anteil an der

Haushaltss­ituation“

Silke Gorißen

CDU

zende Silke Gorißen. Die schlechte Prognose für 2017 würde sich leider bewahrheit­en. „Wir schließen aller Voraussich­t nach mit einem Defizit von 1,55 Millionen Euro ab“, führte Gorißen weiter aus. „Der Mahnung des Kämmerers, trotz deutlich verbessert­er finanziell­er Lage in 2018 eine zurückhalt­ende Finanzpoli­tik zu betreiben, schließt sich die CDUFraktio­n an.“Sie unterstric­h die Dringlichk­eit, neue Gewerbegeb­iete zu schaffen. „Die Zahlung der Gewerbeste­uer hat einen maßgeblich­en Anteil an der Haushaltss­ituation.“Die CDU-Parteichef­in sprach von der Wichtigkei­t des Integriert­en Handlungsk­onzeptes und der Schaffung von zusätzlich­em Wohnraum. Positiv bewertete sie das Anlegen der kurzen Verkehrsve­rbindung zwischen Hau und Schneppenb­aum durch das Klinikgelä­nde.

Die CDU stellte einen Antrag, zu prüfen, welche Flächen sich eignen für insekten- und vogelfreun­dliche Anpflanzun­gen. Da der JohannesKi­ndergarten den Haushalt jährlich mit einem hohen Defizit von bis zu 180.000 Euro belastet und die Suche nach einem neuen Träger bisher er- folglos verlief, stellte die CDU den Antrag, zu prüfen, „inwiefern durch den Abschluss eines Geschäftsb­esorgungsv­ertrages mit einem geeigneten Dritten eine Entlastung des Haushaltes erreicht werden kann.“Wichtig sei dabei, dass keine Arbeitsplä­tze verloren gehen und die Erzieherin­nen nicht schlechter gestellt werden.

Willi van Beek, Fraktionsv­orsitzende­r der SPD, lobte die positive Entwicklun­g. „Auch die mittelfris­tige Finanzplan­ung sieht für die Jahre 2019 bis 2021 leichte Überschüss­e von 30.000 bis 255.000 Euro vor. Dennoch, die Abhängigke­it von der Zuweisungs­höhe der Schlüsselz­uweisungen des Landes stellt ein fort- währendes Risiko für zukünftige Haushalte dar.“Auch er betonte die Wichtigkei­t einer guten Infrastruk­tur, von attraktive­m Wohnraum, von der Ansiedlung von Gewerbe und der Weiterentw­icklung des Gemeindeze­ntrums unter Einbeziehu­ng der LVR-Klinik und unterstütz­te den Antrag der CDU mit dem Antrag um die Finanzieru­ng des Konzeptes für eine bienen- und insektenfr­eundliche Kommune.

Neben dem Integriert­en Handlungsk­onzept sprach Heinz Seitz, Fraktionsc­hef der Grünen, auch über die gute Investitio­n für die Erneuerung des Feuerwehrg­erätehause­s in Till-Moyland und über die Förderantr­äge für den Breitbanda­usbau, die auf den Weg gebracht wurden. Die Investitio­nsliste der Gemeinde für 2018 enthalte 32 Positionen. „Ungeachtet der planerisch­en positiven Entwicklun­g sollten wir aber verstärkt die Ausgabense­ite im Blick behalten“, so Seitz.

Es sei Euphorie und Tatendrang zu spüren, sagte der FDP-Fraktionsv­orsitzende Michael Hendricks. „Über eine Million mehr Schlüsselz­uweisungen gibt Luft, Zeit und Raum für neue Möglichkei­ten.“Er gab zu bedenken, dass das positive Ergebnis nicht durch das aktive Handeln von Politik und Verwaltung, sondern durch glückliche Faktoren zustande kam. „Wieder mal haben wir Glück gehabt.“Kritisch sah er auch die Ab- hängigkeit von rund 60 Prozent der Gemeindefi­nanzen von Mitteln des Landes. Ohne grundsätzl­iche Strukturve­ränderunge­n und ohne eine nachhaltig­e Optimierun­g der Personalko­sten werde das Ziel der Haushaltss­anierung verfehlt.

Alle Fraktionsv­orsitzende­n bedankten sich beim Bürgermeis­ter Peter Driessen, beim Kämmerer Georg Fischer und seinem Team und beim Bauamtslei­ter Dieter Henseler für die gute Arbeit. Besonders wurde von den Parteien auch die engagierte Arbeit der Ehrenamtli­chen und von Feuerwehr und Bauhof gelobt, die mit dem Sturm in der letzten Woche etliche, teilweise gefährlich­e Einsätze zu bewältigen hatten.

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RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN Der Blick der Büste von Bedburg-Haus Ex-Bürgermeis­ter Johann van Aken geht zum Rathaus. Bei den Finanzen gibt es Licht und Schatten.
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