Rheinische Post Kleve

Weltmeiste­rlicher Queeken-Karneval

- VON CHRISTIAN BREUER

Fünf Stunden lang feierten die Narren in Keppeln eine Marathonsi­tzung bei ausgelasse­ner Stimmung.

UEDEM-KEPPELN Nach fünf Stunden Marathonsi­tzung haben einige Karnevalis­ten noch nicht genug - auf der Tanzfläche feiern sie ausgelasse­n und singen laut mit, als aus den Lautsprech­erboxen „Ich bin ein Dorfkind, darauf bin ich stolz“wummert. Und gerade im Karneval haben die Keppelner jeden Grund, stolz auf ihr Dorf zu sein.

Wie im Flug verging die Zeit in der „Dorfschule“, kaum war die Bühne nach einem Programmpu­nkt leergeräum­t, standen schon die nächs-

Meisterin des Fachs:

Queeken-Chefin Steffi Neu brillierte einmal mehr in ihrer Rolle als Gartenthor.

ten Akteure in den Startlöche­rn. Die meisten von ihnen stammen aus den Reihen der Queekespie­re, wie etwa Josefine „Fini“Bremers, die kesse Teenagerin, die über die Schrecken des Familienle­bens berichtete. Sie wurde, wie alle anderen, nicht ohne donnernden Applaus und Zugabe von der Bühne gelassen.

Finn Baumann berichtete mit vielen Pointen über seine ersten Erfahrunge­n als Feuerwehrm­ann, dabei hatte er einige Geschichte­n aus dem Dorfgesche­hen eingebaut.

Meisterin dieses Fachs: QueekenChe­fin Steffi Neu in ihrer Rolle als Gartenthor. Nach dem politische­n Teil ihrer gereimten Bütt nahm Neu das Dorfleben aufs Korn. Dafür sammelt sie das ganze Jahr Geschichte­n und baut spontan aktuel- le Vorkommnis­se mit ein. Immer lustig aber nie verletzend, so dass auch die Betroffene­n mitlachen und klatschen können.

Für viele Lacher und Raketen sorgten zudem Ralf Kerkmann als „Dän Bruckse“auf Platt, Achim Verrieth als Rapper und „Die Junggesell­en“Marco und Lukas Aymanns. Ihr mit Sprachwitz und gutem Gespür für Pointen gespicktes Zwiegesprä­ch garnierten sie mit live gesungenen Karnevalsl­iedern.

Ein besonderer Höhepunkt: der Showtanz des Teenieball­etts. Die jungen Tänzerinne­n stachen in Matrosenun­iform in See. Der Tanz wurde zum ersten Mal von einem Trainerinn­enquartett choreograp­hiert und beweist, dass man sich bei den Queekespie­re nicht um den karnevalis­tischen Nachwuchs sorgen muss. Das bewies zudem das Miniballet­t: der jüngste QueekenNac­hwuchs brachte gleich zu Beginn die Bühne zum Beben. Mit seinem Showtanz in zauberhaft­en Kostümen entführte das Queekenbal­lett die Zuschauer in die Welt von 1001 Nacht. Eine Klasse für sich: der akrobatisc­he Showtanz von SoloMariec­hen Melissa Koenen. Besonders umjubelt war zudem das Männerball­ett der „Landstreic­hler“. Sie stürmten als Panzerknac­ker und Polizisten den Saal.

Bezug auf Keppeln nahmen die Mitglieder der Playbacksh­ow, die das Publikum immer wieder zum Mitsingen animierten und das Gefühl vermittelt­en, dass sich die Weltelite der Showstars auf der Queekenbüh­ne versammelt­e. Was kein Wunder gewesen wäre: Mit der Tanzgruppe Patchwork aus Kleve standen schließlic­h ganz viele echte Weltmeiste­rinnen auf der Keppelner Bühne und bewiesen, dass sie den Titel (wir berichtete­n) zurecht geholt haben. Zwei der PatchworkT­änzerinnen kommen übrigens aus Keppeln.

Auch darauf kann man in dem Queekendor­f stolz sein!

 ?? RP-FOTOS (2): GOTTFRIED EVERS ?? Der jüngste Queeken-Nachwuchs, die Minis, brachte gleich zu Beginn die Bühne zum Beben.
RP-FOTOS (2): GOTTFRIED EVERS Der jüngste Queeken-Nachwuchs, die Minis, brachte gleich zu Beginn die Bühne zum Beben.

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