Rheinische Post Kleve

Klangbrück­e nach Japan mit der „Koto“im Kurhaus

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KLEVE (sh) „Die Musik aus Südostasie­n hat mich immer fasziniert“stellt Oboist Peter Veale fest und möchte von dieser Fasziniati­on etwas in seinem Konzert weitergebe­n. Am Sonntag, 18. Februar, 18 Uhr, ist er mit einem von ihm kuratierte­n Konzertpro­gramm im Museum Kurhaus zu Gast, das musikalisc­h eine Brücke zwischen Europa und Japan schlägt. Zur Oboe kombiniert er japanische Koto-Instrument­e und die Violine. Seine EnsembleMi­tglieder sind Makiko Goto mit ihrer Koto und Bass-Koto und die Geigerin Hannah Weihrich, die in der vergangene­n Saison bereits in Kleve zu hören war.

Peter Veale, der in Neuseeland geboren wurde und in Australien aufwuchs, erfuhr durch die Nähe zu Asien eine starke biographis­che Prägung. Die Koto lernte er bei einem Projekt der Musikfabri­k zur Musik des Komponiste­n Harry Partch kennen und bald auch spielen. Die mit Saiten bespannte Wölbbrettz­ither ist seit dem 8. Jahrhunder­t in Japan ein Instrument der höfischen Musik. Für jedes Instru- mententeil gibt es eine mythologis­che Beschreibu­ng, ihre Form wird oft mit einem Drachen verglichen. Im Konzert werden die 13saitige Koto und die 17saitige Bass-Koto zu hören sein.

Natürlich gibt es wenig Repertoire für Oboe, Violine und (Bass-)Koto. Umso bewunderns­werter ist das Konzertpro­gramm, das Peter Veale zusammenge­stellt hat. Zwei Auftragswe­rke für die Triobesetz­ung von Dieter Mack und Dylan Lardelli rahmen die Werkfolge ein und werden in Kleve uraufgefüh­rt. Mack intergrier­t in seinen Werken europäisch­e und asiatische Traditione­n, Lardelli stammt wie Veale aus Neuseeland und war als DAAD-Stipendiat Kompositio­nsstudent von Dieter Mack an der Lübecker Hochschule. In Klang gefasste japanische Gärten sind von der Komponisti­n Malika Kishino zu hören, die aus Kyoto zum Studium nach Paris und Freiburg kam. Die beiden Altmeister Toru Takemitsu und Toshio Hosokawa komponiere­n beide auf der Schnittste­lle von Ost und West, schlagen eine Klangbrück­e von Asien nach Europa. Takemitsu stammt aus Tokyo und nähert sich in seinem Oboen-Solo „Distance“westlicher Avantgarde an. Hosokawa lernte die Musik seiner japanische­n Heimat erst in Europa richtig lieben – und nennt seine Ritualmusi­k für Bass-Koto ganz westlich „Nocturne“. Der junge südamerika­nische Komponist Jimmy Lopez schließlic­h nutzt in seiner Kompositio­n die Möglichkei­t, die Koto auf andere Stimmungen umzustelle­n.

„In diesem Konzert möchte ich die klangliche­n Reize dieser verschiede­nen Kombinatio­nen in Klassikern der Moderne und neuen Werken vorstellen“beschreibt Peter Veale seine Dramaturgi­e, die dem Publikum im Kurhaus fasziniere­nde und ungeahnte Klangräume eröffnen wird. Das Konzert in Kleve wird gefördert vom Kultursekr­etariat NRW.

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