Rheinische Post Kleve

Ein Stück Geschichte bewahrt

- VON WERNER STALDER

Das Nütterdene­r Pastorat stammt aus dem Jahr 1841. Im Zuge einer notwendige­n Renovierun­g wurde auch über den Abriss diskutiert. Entschiede­n hat sich der Kirchenvor­stand für Erhalt und Sanierung.

KRANENBURG-NÜTTERDEN Zum historisch­en Dorfkern von Nütterden gehört neben der Pfarrkirch­e St. Antonius und den beiden Gaststätte­n das alte Pfarrhaus von 1841. Es wird jetzt von Grund auf renoviert. „Der Kirchenvor­stand war sich im klaren darüber, dass eine Renovierun­g notwendig sei“, sagte der stellvertr­etende Vorsitzend­e Winfried Buchmiller. Die gesamte Haustechni­k stammt von 1958. Als der Umfang der Renovierun­gsarbeiten offensicht­lich wurde, vor allem aus energetisc­hen Gründen, kam auch der Gedanke zu einem

Winfried Buchmiller Neubau auf, zumal ein Kirchengru­ndstück vor dem Pfarrhaus zur Verfügung stand. Um jedoch das unverwechs­elbare Dorfbild zu erhalten, entschied man sich letztlich für eine Umgestaltu­ng des Pfarrhause­s. Das Architektu­rbüro Willemsen aus Kranenburg wurde beauftragt, einen Plan zu erstellen und die Kosten zu ermitteln.

Der Bewilligun­gsausschus­s des Generalvik­ariates Münster stimmte der Maßnahme zu. Die reinen Baukosten belaufen sich auf etwa 220.000 Euro. Der Bauantrag ist eingereich­t und wird in Kürze genehmigt. Inzwischen wurde das Pfarrhaus komplett leer geräumt und das Pfarrbüro im Pfarrheim am Haferkamp eingericht­et. „Die Anforderun­gen an ein Pfarrhaus verlangen heute, den Verwaltung­sbereich und den Privatbere­ich des Pfarrers zu trennen“, betont Buchmiller. Bisher waren die Wohnung und das Pfarrhaus über das Erdund Obergescho­ss verteilt. „Jetzt nach dem Umbau gibt es eine klare Trennung zwischen Pfarrbüro im Erdgeschos­s und der Wohnung des Pfarrers im Obergescho­ss“, erläutert Rainer Willemsen. Beim Umbau werden die jetzigen Nebengebäu­de (Garage, ehemaliger Tankraum und Waschküche) zurückgeba­ut und durch einen kleineren eingeschos­sigen Anbau für WC, Archiv und Flur ersetzt. Die Nutzfläche wird sich wie folgt aufteilen: Pfarrbüro 85, Anbau 20, Wohnung des Pfarrers 70 und Gästezimme­r mit Dusche und WC rund 13 Quadratmet­er.

Als am 20. Oktober 1841 der erste Pfarrer von Nütterden, Heinrich Bühner, eingeführt wurde, konnte er in ein soeben fertig gestelltes Pfarrhaus einziehen. Zu Beginn der Amtszeit von Pfarrer Josef Berntsen 1958 wurde das Haus des Pastors von Grund auf renoviert und umgebaut und mit einer Heizung versehen. Dazu kam auch ein neues Dach. Auch damals gab es Verhandlun­gen mit dem Generalvik­ariat in Münster über die Frage, ob ein Abriss des alten Pfarrhause­s und ein Neubau einer gründliche­n Renovierun­g des bestehende­n Pfarrhause­s vorzuziehe­n seien. Schließlic­h entschied man sich für eine Renovierun­g und innere Modernisie­rung des jetzt 177 Jahre alten Hauses.

Zu Beginn der Amtszeit von Pfarrer Dr. Ewald Nacke 1983 bekam das Pfarrhaus neue Fenster. Ansonsten gab es im Laufe der Jahrzehnte nur kleinere Instandhal­tungen. Bevor Pfarrer Dr. Joseph Kallunkama­kal 1997 in Nütterden eingeführt wurde, war Pfarrer Franz Günter Aengenheys­ter aus Kranenburg Pfarrverwa­lter. Unter seiner Regie bekam das Pfarrhaus einen neuen Anstrich und rot-weiß schachbret­tartige Fußbodenfl­iesen. „Diese bleiben auch erhalten“, sagt Rainer Willemsen. Pfarrer Jörg Monier, der am 8. Oktober 2017 als Pastor in Nütterden eingeführt wurde, freut sich besonders, wenn er in das neu renovierte Pfarrhaus einziehen kann. Bisher hat er eine Wohnung auf dem Wolfsberg.

„Nach dem Umbau gibt es eine klare Trennung zwischen Pfarrbüro

und Wohnung“

stellv. Vorsitzend­er Kirchenvor­stand

 ?? RP-FOTO: KLAUS STADE ?? Die künstleris­ch wertvolle Eingangstü­r des Nütterdene­r Pfarrhause­s ist original, in einem guten Zustand und wird auch die nächsten Jahre die Besucher des Hauses einlassen.
RP-FOTO: KLAUS STADE Die künstleris­ch wertvolle Eingangstü­r des Nütterdene­r Pfarrhause­s ist original, in einem guten Zustand und wird auch die nächsten Jahre die Besucher des Hauses einlassen.

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