Rheinische Post Kleve

Nulltarif-Vorstoß des Bundes stößt auf breite Skepsis

-

BERLIN (RP) Verkehrsve­rbünde und Kommunen haben den Vorstoß der Bundesregi­erung, mit kostenlose­n Bussen und Bahnen die Luftqualit­ät in den Städten zu verbessern, als untauglich verworfen. Sie verwiesen auf eine ungeklärte Finanzieru­ng und verlangten einen stärkeren Ausbau des Nahverkehr­s-Angebots. Der Deutsche Städtetag nannte die Überlegung­en angesichts andauernde­r Grenzwert-Überschrei­tungen „etwas hilflos“. In einem am Dienstag bekannt gewordenen Brief an EU-Umweltkomm­issar Karmenu Vella hatte die Bundesregi­erung auch einen kostenlose­n Nahverkehr genannt, um die Zahl der Autos in Städten zu verringern.

Regierungs­sprecher Steffen Seibert machte gestern deutlich, dass es um „zeitweilig­e“Gratis-Angebote in Kommunen gehe, die unterstütz­t werden könnten. Im Brief an die Brüsseler Kommission war aber von temporären Maßnahmen nicht die Rede gewesen.

Seibert sagte, es solle alles dafür getan werden, die Luftqualit­ät zu verbessern und Diesel-Fahrverbot­e zu vermeiden. In dem Schreiben an die EU-Kommission seien zusätzlich­e Maßnahmen für Kommunen dargelegt worden. Nun werde eine Bewertung aus Brüssel abgewartet. Hintergrun­d ist eine drohende Klage der Kommission beim Europäisch­en Gerichtsho­f (EuGH) gegen Deutschlan­d wegen unzureiche­nder Bemühungen um eine bessere Stadtluft.

Newspapers in German

Newspapers from Germany