Rheinische Post Kleve

Siegaue-Täter soll Feuer in seiner Zelle gelegt haben

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KÖLN (dpa) Der verurteilt­e Vergewalti­ger einer jungen Camperin in der Siegaue bei Bonn soll für einen Brand in seiner Gefängnisz­elle mit drei Verletzten verantwort­lich sein. Davon geht die Staatsanwa­ltschaft in Köln aus. Gegen den 31-Jährigen werde wegen vollendete­r Brandstift­ung ermittelt, sagte ein Sprecher. Ob der Häftling absichtlic­h oder fahrlässig gehandelt habe, sei noch unklar. Zum Zeitpunkt des Feuers in der Kölner Justizvoll­zugsanstal­t (JVA) war er vermutlich allein in der Einzelzell­e. Ein Brandexper­te sollte die Ursache des Feuers klären.

Der Häftling war im Oktober vom Landgerich­t Bonn wegen besonders schwerer Vergewalti­gung und räuberisch­er Erpressung zu elfeinhalb Jahren Haft verurteilt worden.

Der stellvertr­etende Leiter der JVA Köln, Wolfgang Schriever, sagte, es sei in der Nacht zum Mittwoch Rauch aus der Zelle bemerkt worden. Bei dem Feuer sei der 31-Jähri- ge so schwer verletzt worden, dass er am frühen Morgen operiert werden musste. 30 Prozent seiner Haut seien verbrannt. Die erhebliche­n Verletzung­en seien nach ersten Informatio­nen aber nicht lebensbedr­ohlich. Der Häftling sei nicht vernehmung­sfähig, sagte der Sprecher der Staatsanwa­ltschaft.

Ein weiterer Insasse und ein Mitarbeite­r der JVA hätten Rauchgasve­rgiftungen erlitten. Die Polizei hatte zunächst von zwei verletzten Mitarbeite­rn gesprochen.

Der Angeklagte – ein abgelehnte­r Asylbewerb­er aus Ghana – legte nach seiner Verurteilu­ng Revision ein. Schriever zufolge hatte der Mann bereits nach Haftantrit­t versucht, einen Brand zu verursache­n. Laut Staatsanwa­ltschaft war Mitarbeite­rn ein Brandfleck in seiner Zelle aufgefalle­n. Der Inhaftiert­e habe sich mit Tritten und Schlägen gegen die Beamten gewehrt, die ihm sein Feuerzeug abnehmen wollten.

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