Rheinische Post Kleve

Neue Heimat für Hirsche und Rehe im Weezer Tiergarten

- VON LINA MARTENS UND ATHENA RIEGEL

Wenn im Herbst die Renaturier­ung der Niers durchgefüh­rt wird, müssen die Tiere aus den Gehegen, die sich am Fluss befinden, umgesiedel­t werden.

WEEZEDIE Umbauarbei­ten im Weezer Tierpark haben schon vergangene Woche begonnen. Damit im September alles für die Arbeiten des Niersverba­ndes fertig ist, wurden schon so manche Umbau-Maßnahmen auf der anderen Seite der B9 vorgenomme­n, um Platz zu schaffen. Denn wenn im Herbst die Renaturier­ung der Niers auch auf der Höhe des Tierparks durchgefüh­rt wird, müssen vorher die Tiere aus den Gehegen, die sich direkt an der Niers befinden, umgesiedel­t werden.

Dafür hat der Tierpark für den daliegende­n Platz schon die ersten Vorbereitu­ngen getroffen, damit spätestens im August die Tiere umziehen können. Vergangene Woche wurden schon die Pappeln auf der neuen Fläche wegen Sicherheit­s- gründen gefällt, da sie in wenigen Jahren sowieso umgefallen werden. Denn Pappeln werden nach 40 Jahren von innen so hohl, dass der Baum irgendwann abstirbt und umfällt. Damit aber keine Gefahr für die dort lebenden Tiere besteht, wurden die Pappeln schon abgeholzt. Anstelle von diesen werden dort zum Beispiel Kopfweiden gepflanzt, welche keinerlei Gefahr für die Tiere ausweisen.

Ungefähr 30 Tiere, zum Großteil Wild, werden Anfang Herbst auf die 4,5 Hektar große Fläche umgesiedel­t. Geplant sind zwei große Gehege, von denen eines einen Durchgang für Besucher bereithält. Dennoch wird es für die Tiere genug Rückzugsmö­glichkeite­n geben, da gerade im Frühling, wenn die Jungen zur Welt kommen, die Tiere immer eine Möglichkei­t zum Ausruhen haben.

Da es sich bei den Umsiedlern nicht um Streichelk­atzen handelt, wird dies eine sehr aufwendige Sache, da jedes einzelne Tier erst betäubt und dann rüber in den neuen Teil transporti­ert werden muss. Somit kann die Niers ohne Probleme renaturier­t werden. Dennoch muss das mögliche Hochwasser berücksich­tigt werden, weshalb auch der Hang links neben der Fläche für das Wild zugänglich bleibt. Zudem befinden sich auf der Fläche zwei Sumpfstell­en, die aber auch bestehen bleiben, so dass die Tiere gerade im Sommer eine Möglichkei­t zum Abkühlen haben.

Was mit den alten Gehegen passiert, ist derzeit noch nicht klar. Sicher ist aber das die Tiere nicht dortbleibe­n können. Trotzdem wird der Park in den drei Monaten der Renaturier­ung nicht geschlosse­n. „Im Winter ist sowieso nicht ganz so viel los, dennoch lohnt es sich, den Park offen zu halten“, meint Marie-Christine Kuypers, die Leiterin des Parkes.

Die Unterführu­ng der B9 zur neuen Fläche ist schon seit langem vorhanden, war bisher jedoch für Besucher geschlosse­n, da auf der anderen Seite nichts war. Auch der Plan der Umsiedlung besteht schon seit langem, dennoch wurden wegen der Renaturier­ung erst vor kurzem die Verträge abgeschlos­sen und nun der Plan in die Tat umgesetzt.

„Im Winter ist sowieso nicht so viel los, dennoch lohnt es sich, den Park offen zu halten“

Marie-Christine Kuypers

Tierpark Weeze

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FOTO: TIERPARK Geplant sind in Weeze zwei große Gehege.

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