ANALYSE Viele
Athleten beklagen die miese Stimmung bei den Spielen. Es stimmt allerdings nicht, dass traditionelle Wintersportregionen bei der Vergabe durch das IOC keine Chance hätten. Viele Länder wollen das Mammut-Event überhaupt nicht mehr austragen.
und hatte ebenfalls nicht ganz so überraschend keine Chance im direkten Vergleich.
„Ich möchte jetzt nicht das Wort Trauerspiel in den Mund nehmen. Aber was hat Korea mit Wintersport zu tun?“, fragt Biathlon-Bundestrainer Gerald Hönig. Nicht viel. Aber kann es ausschlaggebend für eine Vergabe sein, ob ein Standort auf eine gewisse Tradition verweisen kann? Das Problem für das IOC: In vielen europäischen Ländern sind Spiele ohne finanzielles Limit nicht mehr vermittelbar. Daran ändern auch Beteuerungen nichts, man werde künftig darauf achten, dass die Kosten im Griff bleiben. London gab für die Sommerspiele 2012 rund 12,2 Milliarden Euro aus. Russland ließ sich die Winterspiele 2014 in Sotschi 17,7 Milliarden Euro kosten. In Rio de Janeiro sollen es nur 3,8 Milliarden Euro gewesen sein. Mittlerweile liegt die Summe wohl nach Ermittlungen der Justiz schon doppelt so hoch. In Südkorea gab es eine Regierung, die mit Rückhalt der Wirtschaft diese Winterspiele unbedingt wollten. Wieso, weshalb, warum – darüber macht man sich beim IOC traditionell keine intensiveren Gedanken.