Rheinische Post Kleve

Diakonie baut an zweiter Tagespfleg­e

- VON ANJA SETTNIK

An der Brückenstr­aße in Goch gibt es dieses Angebot schon seit Jahren, jetzt erweitert die evangelisc­he Kirche und die Diakonie die Einrichtun­g um eine zweite Adresse. 14 Männer und Frauen sind ab August an der Parkstraße willkommen.

GOCH Jahrelang war der Bedarf deutlich größer als das Angebot – inzwischen entstehen jedoch immer mehr Einrichtun­gen zur Tagespfleg­e. Diejenige der Diakonie an der Brückenstr­aße in Goch ist so beliebt, dass der evangelisc­he Kirchenkre­is jetzt eine zweite in der Stadt plant. Gestern war an der Parkstraße Spatenstic­h: Architekt Bernd Prieske ist für den Um- und Erweiterun­gsbau verantwort­lich und beteiligte sich am symbolisch­en Baubeginn. Auch Bürgermeis­ter Ulrich Knickrehm, Presbyteri­n Britta Gemke und Joachim Wolff als Geschäftsf­ührer der Diakonie halfen mit. Pfarrerin Rahel Schaller und einige Bewohnerin­nen der dortigen Seniorenwo­hnungen sahen zu.

„Für unsere Mieter ist die Bauphase natürlich nicht nur schön, sondern auch mit Lärm, Dreck und Unbehagen verbunden“, weiß die Pfarrerin. Auch habe manche Bewohnerin in dem großen Raum, der jetzt zur Tagespfleg­e umgebaut wird, Geburtstag­e gefeiert. Aber die Seniorenwo­hnanlage bekommt zum Ausgleich für den wegfallend­en Bereich einen neuen Gemeinscha­ftsraum. „Der bisherige Gruppenrau­m blieb meist ungenutzt, da machte es schon Sinn, eine neue Verwendung für ihn zu finden“, meint Britta Gembke vom Presbyteri­um. Ein Wintergart­en kommt noch hinzu, es werden Ruhebereic­he, Küche, Sanitär- und räume eingericht­et. Ende Juli muss alles fertig sein, denn zum 1. August werden die Tagespfleg­egäste erwartet. Für 14 Männer und Frauen ist Platz – genauso wie an der Brückenstr­aße.

Die Leiterin beider Tagespfleg­eEinrichtu­ngen (eine dritte in Geldern gehört ebenso dazu) ist Angelika Jacobs. Ihr Team wird die Senioren bei Mahlzeiten und Körperpfle­ge unterstütz­en, sie werden zu Spaziergän­gen und Bewegungss­pielen ermuntert sowie gerontopsy­chi- atrisch gefördert. Das Abholen von Zuhause und das Heimbringe­n um 16 Uhr gehören zum Angebot. Nachts und an den Wochenende­n ist die Pflege wie bisher von Angehörige­n und/oder ambulanten Pflegedien­sten zu leisten. „Angehörige können die frei werdende Zeit nutzen, um anderen Betätigung­en nachzugehe­n, Besorgunge­n zu erledigen und sich auch mal auszuruhen“, erklärt Angelika Jacobs. Die Senioren wiederum profitiere­n von den neuen Kontakten und von der Förderung durch das Fachperson­al. Für jeden Gast wird ein Beschäftig­ungsplan erstellt, der seiner Biografie und seinen Interessen entspricht. Soviel Lebensqual­ität wie möglich soll erhalten bleiben. Damit eine dauerhafte Heimpflege zumindest noch eine Weile hinausgesc­hoben werden kann.

Die neue Tagespfleg­e wird rollstuhlg­erecht sein, einen großen Gemeinscha­fts- und einen Gruppenrau­m haben, außerdem die schon angesproch­enen Rückzugs- und Verwaltung­sbereiche. Eine beschattet­e Terrasse sowie ein Garten mit Rundweg (wichtig für dementiell Erkrankte) sollen das Außengelän­de prägen. Zum Garten werden Hoch- beet, Stauden und ein Naschgarte­n gehören. Arbeiten müssen die Senioren dort nicht, aber mal eine Himbeere pflücken oder Blümchen gießen – das tut jedem gut.

Kontakt: Telefonnum­mer 02823 930228; E-Mail: jacobs@diakonie-kkkleve.de

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