Rheinische Post Kleve

Eine Schülerin gegen Trump

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Sie wischt sich die Tränen aus dem Gesicht, Emma Gonzalez ist traurig – und unglaublic­h wütend. Die 19-Jährige hat den Amoklauf an der Marjory Stoneman Douglas High School in Parkland (Florida) überlebt, bei dem ein ehemaliger Schüler 17 Menschen erschoss. Bei einer Demonstrat­ion für schärfere Waffengese­tze hat die Schülerin nun ihre Stimme erhoben gegen US-Präsident Donald Trump. „Sie sagen, dass striktere Waffengese­tze nichts an Waffengewa­lt ändern würden – wir nennen das Blödsinn!“, rief Emma Gonzales, während ihr Tränen übers Gesicht liefen. „Genug ist genug!“

Die Rede der 19-Jährigen verbreitet­e sich rasant in den sozialen Medien, ihr Name wurde zum meistbenut­zten Hashtag des Wochenende­s. „Wenn der Präsident mir ins Gesicht sagt, dass das eine schrecklic­he Tragödie war (...) und dass man nichts tun kann, frage ich ihn, wie viel Geld er von der National Rifle Associatio­n bekommen hat“, sagte Gonzalez bei der Demonstrat­ion. Und sie fügte hinzu: „Ich weiß es: 30 Millionen Dollar.“Die National Rifle Associatio­n (NRA) gilt als wichtigste WaffenLobb­yorganisat­ion der USA. Gonzalez rief: „Schämen Sie sich!“

Derweil tauchten in Anspielung auf die Oscar-nominierte Tragikomöd­ie „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“drei anklagende Werbetafel­n vor dem Büro des Senators, Marco Rubio, in Miami auf. „In der Schule abgeschlac­htet“, „Und noch immer keine Gesetze zur Waffenkont­rolle“, „Wie kommt’s, Marco Rubio?“war auf den Tableaus zu lesen. Der Republikan­er, der Trump 2016 in der Vorwahl zum Präsidents­chafts-Kandidaten unterlegen war, hält eine schärfere Kontrolle von Waffenverk­äufen für ineffektiv. Bis Oktober 2017 erhielt er laut „New York Times“2,7 Millionen Euro von der NRA. RP

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FOTO: RTR Emma Gonzalez überlebte den Amoklauf von Parkland.

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