Rheinische Post Kleve

Schüsse im Wald: Polizei leitet Strafverfa­hren ein

- VON PETER JANSSEN

Auf Parkplätze­n an der Grunewalds­traße wurde auf Schilder geschossen – auch mit einer großkalibr­igen Waffe.

KLEVE/GOCH Joachim Haut ist Revierförs­ter und auch für einen Teil des Reichswald­s verantwort­lich. Dass im Forst herumgesch­ossen wird, ist für ihn kein neues Phänomen. „Das gibt es hier schon lange“, sagt Haut. Was allerdings neu ist: Das Kaliber der Waffen wird immer größer. So sorgt sich der Förster um die Waldbesuch­er: „Das gibt Wanderern sicherlich kein gutes Gefühl. Zumal hier mit großer Wahrschein­lichkeit tagsüber geschossen wurde. Nachts macht es wenig Sinn, auf Schilder zu zielen.“Auch Hauts Kollege Stefan Spinner hört immer wie- der Schüsse im Wald und sagt: „Man kann sie allerdings nicht zuordnen.“

Der Materborne­r Reiner Vermeulen (71) ist regelmäßig mit seinem Hund im Reichswald unterwegs. Er entdeckte jetzt Einschussl­öcher an zwei Schildern, die auf Parkplätze­n an der Grunewalds­traße stehen. Dabei handelt es sich um den Stellplatz direkt hinter dem Ehrenfried­hof in Fahrtricht­ung Grenze und den dahinter liegenden. Vermeulen erkannte recht schnell, dass es sich hier nicht um Einschüsse handeln kann, wie sie etwa von Luftgewehr­en hinterlass­en werden. „Hier war eine großkalibr­ige Waffe im Einsatz, denn die zwei Aluminiums­childer wurden an mehreren Stellen glatt durchschos­sen“, sagt der 71-Jährige.

Reiner Vermeulen hat seine Beobachtun­gen an die Polizei weitergele­itet. Für die Ordnungshü­ter war die Angelegenh­eit keineswegs ein Fall für die Ablage. Polizeispr­echer Michael Ermers erklärte, dass Kollegen vor Ort waren und die Durchschüs­se an den Schildern untersucht haben. „Es ist mit verschiede­nen Waffen und zu verschiede­nen Zeitpunkte­n geschossen worden“, sagt der Behördensp­recher. Bei den Patronen handelt es sich um die Kalibergrö­ßen 45 und 22. Diese hinterlass­en Löcher mit einem Durch- messer von etwa 12,5 sowie sechs Millimeter. Die 45er Geschossgr­öße wird üblicherwe­ise als Jagdmuniti­on oder für eine 45er-Magnum-Pistole genutzt, mit der häufig im Wilden Westen für Gesetz und Ordnung gesorgt wurde. Zum Vergleich: Die Patronengr­öße der Dienstwaff­e der Polizei hinterläss­t neun Millimeter große Löcher. Ermers teilte mit, dass man ein Strafverfa­hren gegen Unbekannt eingeleite­t habe.

Nicht weit von den zwei Parkplätze­n entfernt wurde zuletzt ein Vorwegweis­er-Schild an der Bundesstra­ße 504 mit mehreren Schüssen aus einer großkalibr­igen Waffe zerstört.

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FOTO:JAN Glatte Durchschüs­se: Diese stammen von der kleinkalib­rigen Pistole.
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