Kalenderblatt 20. Februar 1547
Heinrich VIII. hatte lange auf einen Thronfolger warten müssen. Von seinen Kindern aus der ersten Ehe mit Katharina von Aragon hatte nur Tochter Maria das Säuglingsalter überlebt. Auch seine zweite Ehefrau Anne Boleyn schenkte Heinrich nur eine Tochter, Elisabeth. Nach der Annullierung der ersten Ehe und der Hinrichtung Boleyns waren beide Mädchen für illegitim erklärt und von der Thronfolge ausgeschlossen worden. Die Freude war groß, als die dritte Ehefrau Jane Seymour ihm 1537 mit Eduard den lang ersehnten Sohn gebar. Nach dem Tod seines Vaters wurde er am 20. Februar 1547 als Eduard VI. zum König gekrönt. Da er erst neun Jahre alt war, herrschten Regenten über England. Sie setzten protestantische Reformen durch, um der neuen Staatskirche Gewicht zu verschaffen. Noch bevor Eduard volljährig wurde, starb er, vermutlich an Tuberkulose. Um die Reformen zu sichern, sollte seine ältere Halbschwester, die katholisch erzogene Maria, vom Thron ferngehalten werden. Doch nach einem Intermezzo mit einer Cousine Eduards bestieg Maria den Thron. Eduard wurde in der Westminster Abbey bestattet. Eine einfache Grabplatte erinnerte an den jungen König, dessen Halbschwestern ihm nacheinander auf den Thron folgten und viel mehr als er das 16. Jahrhundert in England prägten. Im Kalenderblatt vom 16. Februar über den „Xantener Knaben“ist uns leider ein Fehler unterlaufen. Darin hieß es, dass im Xantener Stadtteil Lüttingen heute nur noch ein Gipsabdruck der Bronzefigur vorhanden sei. Tatsächlich steht darüber hinaus am Dorfplatz ein Originalabguss aus Zinnbronze. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.