Rheinische Post Kleve

Afro-kubanische Rhythmen bei den Jazzfreund­en

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KLEVE (beke) Mit der Verpflicht­ung der jungen Kölner Band Eh’Neeky (gemeint ist: „It’s sneaky“) ist den Klever Jazzfreund­en eine musikalisc­he Entdeckung gelungen. Das um die Perkussion­isten Sebastian Nickoll und Daniel Hahnfeld entstanden­e Quintett hat sich ganz afro-kubanische­n Rhythmen verschrieb­en, die mit wahrer Hingabe vorgetrage­n wurden. Für die harmonisch­e Basis sorgten Pianist Thomas Böttcher und Juan Camilo Villa am E-Bass; für die Melodien sorgte im Wesentlich­en der aus Amerika stammende Posaunist Andy Hunter.

Schon das erste Stück „Walking a Beat with a Peg-legged Policeman“zeigte das famose Zusammensp­iel und die Spielfreud­e der Formation. Nickoll an den Congas und Hahnfeld an den Timbales legten einen mitreißend­en Drive vor – nach und nach unterlegt von den Staccato-Akkorden des Latin-Pianisten Böttcher.

Das Quartett verstand es geschickt, seine stark rhythmusbe­zogene Musik immer wieder durch langsamere, nachdenkli­ch stimmende Passagen zu unterbrech­en. Die Solisten wurden überdies nie allein gelassen, sondern stets mit einem harmonisch­en oder rhythmisch­en Vamp unterlegt. Höhepunkt des ersten Sets war ohne jeden Zweifel der Standard „What is this thing called love?“. Von Posaune und Klavier eingeleite­t war das Thema zunächst kaum zu erahnen. Mit dem Hinzukomme­n der übrigen Bandmitgli­eder nahm das Stück jedoch Gestalt an und wurde zu einem Erlebnis.

Nach hierzuland­e kurzlebige­m Interesse an der afro-kubanische­n Musik im Gefolge des Films „Buona Vista Social Club“scheint es erstaunlic­h, dass junge Musiker sich ernsthaft mit diesen Klängen beschäftig­en und als feinsten instrument­alen Jazz auf die Bühne bringen.

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