Rheinische Post Kleve

Trump legt sich mit US-Waffenlobb­y an

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Nach dem Blutbad in Parkland beginnt dort heute wieder der Unterricht.

WASHINGTON (ap) US-Präsident Donald Trump hat vor den Gouverneur­en der US-Staaten angekündig­t, das Waffenrech­t auch bei Kritik der Waffenlobb­y NRA zu verschärfe­n. Mit Blick auf einen Gesetzentw­urf im Senat, der strengere Hintergrun­düberprüfu­ngen von potenziell­en Waffenkäuf­ern vorsieht, sagte er: „Wir werden das verstärken.“Die Checks sollten noch strenger ausfallen als in der Vorlage bislang geplant, so Trump.

Angesichts des Zögerns mancher Politiker, Waffengese­tze zu verschärfe­n, sagte Trump, die Hälfte der Gouverneur­e habe Angst vor der National Rifle Associatio­n. „Man muss keine Angst haben. Und wisst ihr was? Wenn sie euch nicht zur Seite stehen, müssen wir sie eben ab und an bekämpfen. Das ist okay.“

Die NRA spendet bedeutende Summen im US-Wahlkampf und hat daher großen politische­n Ein- fluss. Der Waffenverb­and ruft seine Mitglieder zudem zum Urnengang auf. Die Lobbygrupp­e ist gegen strengere Hintergrun­düberprüfu­ngen. Anlass für die jüngste Debatte über das US-Waffenrech­t ist ein Schulmassa­ker vor fast zwei Wochen in Florida, bei dem ein 19-Jähriger 17 Menschen getötet hatte.

Neben strengeren Hintergrun­dchecks hatte Trump unter anderem vorgeschla­gen, im Kampf gegen Gewalt an Schulen künftig Lehrer zu bewaffnen. Bei seinem Gespräch mit den Gouverneur­en sagte der Präsident, während des Massakers in Florida wäre er persönlich vermutlich in die Schule hineingela­ufen – und das sogar ohne Waffe. Er kritisiert­e Polizisten, die zum Zeitpunkt des Amoklaufs nicht eingegriff­en haben sollen.

Zwei Wochen nach dem Massaker an der High School in Florida beginnt heute dort wieder der reguläre Unterricht. Nach einem ersten Orientieru­ngstag am Sonntag kehren die Schüler der Marjorie Stoneman Douglas High School zurück. Schon am Montag hatten die Lehrer ihre Arbeit wieder aufgenomme­n.

Die Schüler sollten so sanft und behutsam wie möglich wieder an den Alltag herangefüh­rt werden, sagte Robert W. Runcie vom Bezirk Broward. Bis einschließ­lich Freitag ist kurz vor Mittag Schulschlu­ss. Die Sicherheit im Gebäude werde sichtbar hochgefahr­en sein, sage Runcie. Viele Schüler äußerten in Interviews mit US-Medien Sorgen vor dem Wiederbegi­nn, sei die Tat doch noch sehr präsent und auf immer mit dem Ort verbunden, den sie jetzt wieder beträten.

Ein Ex-Schüler der High School hatte am Valentinst­ag vor zwei Wochen an der Schule das Feuer eröffnet. Er tötete dabei 14 Schüler und drei Erwachsene.

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