Wie kann das passieren?
Stundenlanges Anstehen bei der Ausländerbehörde in eisiger Kälte in Kleve. Unser Kleve. Wie kann so etwas in unserem beschaulichen und eigentlich übersichtlichen Kleve passieren? Wie geht diese Behörde mit hilfsbedürftigen Menschen um? Wir sind geschockt, wütend und beschämt! Wie ist es möglich, dass man in einem sicherlich gut geheizten Raum sitzt und weiß, dass vor der Tür viele Menschen stundenlang bei eisiger Kälte ausharren müssen, um einen Stempel für ihre Papiere zu bekommen, darunter eine junge Familie mit einem vierwöchigen Säugling? Es ist nur schwer auszuhalten, das zu glauben! Schämt Euch! Wir werden uns weiterhin informieren, dass sich da etwas ändert, aber schnell. Hermann und Hannelore Wingels, KleveRindern Warten in der Eiseskälte, um 5.30 Uhr bei - 3 Grad! Keine Frage, das kann und muss anders und damit besser organisiert und gehandhabt werden, für Studenten sollte es separat geregelt sein. Da muss sich mit Sicherheit umgehend etwas ändern! Auch klar ohne Wenn und Aber: Menschen aus realen Kriegsgeschehen, wenn es so ist, muss schnellstmöglich geholfen werden! Gleichwohl stell ich mir folgende Fragen: Bin ich Rassist und rechtsradikal, wenn ich sage, dass die mittellosen Menschen aus anderen Kulturkreisen, religiöser Orientierung und unterschiedlichster Mentalität und Weltanschauung und aus aller Welt vorübergehend ein paar widrige Umstände hinnehmen müssen? Sie sind hier in fast absoluter Sicherheit angekommen. Ist es ihnen nicht zuzumuten, Wartezeiten in Kauf zu nehmen, um ihre geregelte Aufnahme zu ihrer eigenen Versorgung ohne Gegenleistung zu ermöglichen und dies nicht von einem Tag zum anderen Tag bewerkstelligt werden kann? Ist es in diesem Zusammenhang bei der jetzigen Verfahrensweise angebracht, von Menschenwürde zu sprechen? Sehe ich das falsch, wenn ich die Situation von Menschen in diesem Land als menschenunwürdiger betrachte, die zur Nahrungsbeschaffung bei der Tafel anstehen oder um ein Bett im Obdachlosenasyl anstehen müssen, weil sie nicht die Mittel haben, sich zu ernähren oder/und sich eine Wohnung finanzieren zu können, obwohl sie teilweise ein langes Leben dafür gearbeitet haben? Beurteile ich das falsch, wenn Menschen hier ebenso umfangreiche Anträge stellen, Nachweise beibringen und anstehen müssen, um die Rente zu beantragen, die sie dann unmittelbar für den Rest ihres Lebens in die menschenunwürdige Altersarmut führt? Ist es menschenwürdig, wenn alleinerziehende Mütter und Väter außer der Finanzierung von Wohnraum und Nahrungsbedarf trotz Arbeit und Zweitjob sich keinerlei Teil- nahme am gesellschaftlichen Leben erlauben können. Regt sich darüber ernsthaft jemand auf? Noch nicht mal ein Politiker, und die könnten es richten. Und nun hat sich auch noch „unsere“Barbara Hendricks, die ich übrigens sehr schätze, eingeschaltet und spricht – kaum zu glauben- von desaströsen Verhältnissen in unserer Verwaltung. Da gilt es doch wohl eher bei den zuständigen Ämtern im Bund anzusetzen, die nicht einmal die individuell schriftlich gemachten Angaben der eingereisten Flüchtlinge geprüft haben. Verkehrte Welt, um 5.30 Uhr, -3 Grad – in meinem Land?! Arno Tromp