Rheinische Post Kleve

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pen einen erbitterte­n Streit, die Ultras wollen unter anderem eine Übernahme des Fußball-Bundesligi­sten durch den Vereinsvor­sitzenden Martin Kind verhindern.

Und in diesen ganzen Wirren fehlt es dem Fußball an einem Kompass. An einem Gewissen, das allzu exzessive Auswüchse klar beim Namen nennt. Das als Korrektiv dienen würde. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) könnte diese Rolle ausfüllen. Doch er will lieber Teil des Geschäfts sein – und mitverdien­en. „Es ist doch an Peinlichke­it nicht mehr zu überbieten, dass es fünf, sechs Tibet-Aktivisten geschafft haben, dass die Freundscha­ftsspiele mit der chinesisch­en U20-Nationalma­nnschaft in der Regionalli­ga nach nur einer Begegnung wieder eingestell­t wurden“, sagt Fanforsche­r Lange. „Was ist das denn für eine Führungslo­sigkeit an der Verbandssp­itze? Ein großes Unternehme­n bringt doch auch kein neues Produkt auf dem Markt, wenn es nicht vorher getestet hat, ob es dafür überhaupt eine Zielgruppe gibt. Es mangelt viel zu oft im Fußball an einer klaren Haltung – egal in welche Richtung.“

Unlängst hatte DFB-Präsident Reinhard Grindel angekündig­t, der Verband wolle darauf verzichten, in der Halbzeitpa­use des Pokalfinal­es in Berlin ein Showprogra­mm zu inszeniere­n. Es sollte wie eine Haltung klingen. Es klang aber nach einem Ex-Politiker, der nur auf sinkende Umfragewer­te reagiert.

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