Rheinische Post Kleve

Neuer Internet-Auftritt für Museum geplant

- VON MATTHIAS GRASS

Kurhaus-Chef Prof. Harald Kunde stand der Politik Rede und Antwort zur Entwicklun­g des Hauses.

KLEVE Die künftige Internetse­ite des Museums Kurhaus wird dreisprach­ig. Für den Entwurf durch einen Gestalter, der auch die Seite für das Amsterdame­r Rijksmuseu­m schuf, gab es eine Anschubfin­anzierung. „Jetzt arbeiten wir seit zwei Jahren daran, das Gerüst der Webseite zu füllen. Mir wäre es auch lieber, wenn sie fertig wäre“, sagt Prof. Harald Kunde, Direktor des Museums. Die alte Seite sei zu textlastig und man wolle die Bilder nach vorne holen. Kunde hofft, in diesem Jahr fertig zu werden und damit einen neuen Internet-Auftritt zu haben.

Margo Bromont-Koken hatte für die Grünen im Ausschuss für Kulturund Stadtgesta­ltung die Webseite des Museums, die seit 2004 online ist, kritisiert. Schließlic­h stand Kunde Rede und Antwort zu der Entwicklun­g des Museums und den Besucherza­hlen, die im vergangene­n Jahr nur knapp über 17.000 lag. „Wir erreichen in einem Jahr mit aufwendige­n Ausstellun­gen bis zu 25.000 Besucher, sonst haben wir mit 20.000 Menschen, die ins Museum kommen, eine Punktlandu­ng“, sagte Kunde. Das Problem: Große Ausstellun­gen sind teuer und können nicht jedes Jahr gestemmt werden. Die Kritik von Grünen-Fraktionsc­hefin Hedwig Meyer-Wilmes an den modernen Kunstausst­ellungen wie „Inside Intensity“wies Kunde zurück. Man habe mit diesen Ausstellun­gen gezeigt, dass das Klever Museum in der Gegenwarts­kunst angekommen sei. Jetzt sei dieses Format ausgelaufe­n. „Inside Intensity“und „Pia Fries mit Hendrick Goltzius“waren mit 5460 und 6718 Besuchern die stärksten Ausstellun­gen im Jahr 2017.

Der Vorschlag von Kunde, niederländ­ischen Besuchern mit der in den Niederland­en üblichen Museums-Kaart einen reduzierte­n Eintritt zu ermögliche­n, wird geprüft, so Kleves Kämmerer Willibrord Haas. Clemens Giesen (Offene Kle- ver) schlug vor, zu prüfen, diesem Verbund beizutrete­n. Aus der Politik kamen Vorschläge, Museumskar­ten für den Niederrhei­n zu entwickeln. Eine gemeinsame Karte mit der B.C.-Koekkoek-Stiftung gibt es bereits. Eine eigene Jahreskart­e hat das Museum allerdings nicht.

Kunde möchte den Museumssho­p noch weiter ausbauen und nicht nur Kataloge anbieten, der Wohlfühlch­arakter des Cafés soll auch gesteigert werden. Das Café wird vom Freundeskr­eis betrieben – und rechnet sich eigentlich nicht.

Zusammen mit dem Klever Touristike­r Joachim Rasch möchte Kunde die Außenwirku­ng des Hauses verbessern: „Weder am Bahnhof in Kleve noch am Flughafen in Weeze hängt Werbung für unser Haus – hier müsste dauerhaft eine Werbung angebracht werden“, sagt Kunde. Es gelte, den Markenkern für Niederrhei­n-Tourismus mit Natur,

Harald Kunde Kunst und Kultur zu stärken. Kunde setzt dabei auch auf Busreisen, die das Museum in seinem Park ansteuern könnten. Für Ausstellun­gen sei sein Haus weiter auf Drittmitte­l und die Zusammenar­beit mit internatio­nalen Museen wie das Museion in Bozen oder Galerien und Privatsamm­ler angewiesen. Vernetzt sei das Museum zudem mit dem Haus in Goch und dem Archäologi­schen Park in Xanten (APX), sagt Kunde.

Zusammen mit Kuratorin Susanne Figner arbeite man auch an einem Konzept, das Museum für die Gruppe der 18 bis 30-Jährigen attraktive­r zu machen und Studenten der Hochschule Rhein-Waal (HSRW) ins Haus zu holen. „Wir haben dazu Matarial in den StarterKit­s für die Erstsemest­er“, so Kunde. Zusammen mit der Radboud-Universitä­t und der HSRW werde mit Euregio-Mitteln an einer App gearbeitet, die in die Häuser führe.

„Doch bei aller Digitalisi­erung ist das Wichtigste im Museum der Zauber der analogen Begegnung mit dem Original“, warb Kunde für den Besuch in seinem Haus.

„Das Wichtigste im Museum ist der Zauber der Begegnung mit

dem Original“

Direktor Museum Kurhaus

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