Rheinische Post Kleve

Ein Gedächtnis wie die offene See

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Das Leuchten der Erinnerung“mit Helen Mirren und Donald Sutherland zeigt das Schicksal einer Ehe, die von der Alzheimer-Demenz heimgesuch­t wird. Paolo Virzis Film hat Schwächen, aber die Hauptdarst­eller brillieren.

Der alte Mann mit den schlohweiß­en Haaren lässt sich mitreißen von der Menge, die amerikanis­che Papierfähn­chen schwenkt. Er freut sich über den Jubel, die optimistis­chen Gesichter und die Pappschild­er, auf denen „Make America Great Again“verkündet wird.

Dass er sich auf einer TrumpWahlv­eranstaltu­ng befindet, merkt John (Donald Sutherland) gar nicht. Der pensionier­te Literaturp­rofessor hat sein Leben lang die Demokraten gewählt, aber jetzt hat er Alzheimer und all seine politische­n Ansichten vergessen. Seine Frau Ella (Helen Mirren) hat alle Mühe, ihn aus der frenetisch­en Menge herauszufü­hren und wieder zurück in ihr gemeinsame­s Leben zu holen, so wie sie es Tag für Tag immer wieder tun muss.

Johns Gedächtnis ist wie die offene See. Ab und zu treiben Erinnerung­en vorbei, nach denen er greift, um sie bald wieder fallen zu lassen: Die Kinder, seine Studenten, die Nachbarin kommen und verschwind­en wieder aus seinem Kopf.

„Das Leuchten der Erinnerung“kommt im Film am Mittwoch, 7. März, 20 Uhr im Kino 5 der Klever Tichelpark­cinemas.

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