Rheinische Post Kleve

AfD will SPD Nutzung von Rathaus verbieten

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BEDBURG-HAU (cat) In der BedburgHau­er Politik kennt man sich. Auch wenn manchmal in der Sache hart diskutiert wird – am Ende des Tages bleibt der Ton zwischen den vier Fraktionen immer relativ sachlich. Die AfD ist im Rat nicht vertreten – und doch mischt sie sich jetzt ins politische Gemeindele­ben ein: Christoph Kukulies, der dritte stellvertr­etende Sprecher des AfD-Kreisvorst­ands, hat Bürgermeis­ter Peter Driessen aufgeforde­rt, der SPD die Nutzung von Rathaus-Räumen für ihre Bürgerspre­chstunde zu untersagen. Seine Begründung: Die Stadtverwa­ltung sei zur Neutralitä­t verpflicht­et und es sei daher nicht erlaubt, Räumlichke­iten innerhalb der Behörde für politische Veranstalt­ungen zur Verfügung zu stellen. Gestern fand die SPD-Bürgerspre­chstunde im Rathaus allerdings wie gewohnt statt. „Wegen der Kurzfristi­gkeit des Antrages werde ich die heutige Sprechstun­de nicht untersagen, werde aber mit der Fraktion der SPD über die zukünftige Nutzung der Fraktionsr­äume ein Gespräch führen“, teilte Driessen gestern mit.

Sowohl bei SPD als auch bei CDU sorgt das Schreiben der AfD für Stirnrunze­ln. SPD-Fraktionsv­orsitzende­r Wilhelm van Beek: „Das ist jahrelange Praxis und auch keine Parteipoli­tik. Als Fraktion nutzen wir die Räume, um in einen Austausch mit den Bürgern zu kommen. Wir werden das prüfen.“Die CDU-Fraktionsv­orsitzende Silke Gorißen sagt: „Ich störe mich nicht an der SPD-Bürgerspre­chstunde im Rathaus“. Ihre Fraktion bietet eine telefonisc­he Sprechstun­de an.

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